Bergwerksunglück: Über 100 Menschen sterben durch Schlammlawine in Myanmar

Ein heftiger Erdrutsch hat mehr als Hundert Menschen in einer Jade-Mine im Norden Myanmars das Leben gekostet. Neben der regulären Arbeiter sind auch viele Menschen, die dort den Schutt nach Edelsteinen durchsuchen, ums Leben gekommen. Ein ähnliches Unglück hat sich vor fünf Jahren ereignet.

Bei einem Erdrutsch in einem Jade-Bergwerk in Myanmar sind mindestens 110 Arbeiter gestorben. Weitere seien nach dem Unfall am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) eingeschlossen und mindestens 23 dabei verletzt worden, teilte Khin Maung Myint, der Parlamentsabgeordnete der Region Hpakant mit. Der Erdrutsch sei durch starken Regen ausgelöst worden, schrieb die Feuerwehr auf Facebook. Es seien bereits 113 Leichen geborgen worden.

Die Jademinenarbeiter wurden von einer Schlammwelle erstickt, die nach heftigen Regenfällen einschlug", so die nationale Feuerwehr auf Facebook.

In der Region Hpakant, in der es zu dem Unfall kam, gibt es viele Jade-Bergwerke, die oft nicht abgesichert und wenig reguliert sind. Hunderte von Menschen versuchen täglich außerhalb der Minen heruntergefallene Jade aufzuspüren und durchsuchen den weggeworfenen Schutt der Minenfahrzeuge nach Edelsteinen. Tödliche Erdrutsche kommen dort immer wieder vor. Bei einem Vorfall vor fünf Jahren etwa starben 116 Menschen.

Myanmar ist einer der größten Lieferanten der Schmucksteine. Der Jade-Handel im südostasiatischen Land ist nach einer Schätzung der Organisation Global Witness rund 31 Milliarden Dollar (28 Milliarden Euro) wert – und macht knapp die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts aus. Vieles davon wird auf dem Schwarzmarkt erzielt.

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