Das Jahr 2020 wurde für Pakistan als "ein Jahr des Durchbruchs" prognostiziert. Doch die globale Corona-Krise traf die Wirtschaft des Landes hart und führte zum ersten Rückgang seit Anfang der 1950er-Jahre.
In Verbindung mit der Währungsabwertung hat der wirtschaftliche Rückgang dazu geführt, dass das Wirtschaftsvolumen von 280 Milliarden US-Dollar vor einem Jahr auf rund 265,6 Milliarden US-Dollar zurückging.
Nach Angaben des Ausschusses für Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen (National Accounts Committee, NAC) wird für das am 30. Juni endende Fiskaljahr 2019/2020 eine negative BIP-Wachstumsrate von 0,38 Prozent prognostiziert. Die Schätzungen basieren auf vorläufigen Daten für sechs bis neun Monate, die auf das Gesamtjahr projiziert und an die Auswirkungen von COVID-19 angepasst wurden, so der NAC. Vor der Pandemie hatten der Internationale Währungsfonds (IWF) und das pakistanische Finanzministerium aufgrund der im Rahmen des IWF-Programms beschlossenen Stabilisierungsmaßnahmen eine Wachstumsrate von 2,4 Prozent prognostiziert.
Statistiken zeigen, dass die Wirtschaft im Fiskaljahr 2017/18 ein Wachstum von 5,53 Prozent verzeichnete, was hauptsächlich auf den Dienstleistungssektor zurückzuführen ist. Für das laufende Jahr verzeichnet fast jeder Sektor der Wirtschaft, mit Ausnahme der Landwirtschaft, ein negatives Wachstum.
Der Landwirtschaftssektor wuchs um 2,7 Prozent, obwohl sich die Regierung für das Finanzjahr ein Wachstum von 3,5 Prozent zum Ziel gesetzt hatte. Die Produktion der wichtigsten Nutzpflanzen stieg um 2,9 Prozent, die anderer Nutzpflanzen um 4,6 Prozent. Die Viehzucht wuchs um 2,6 Prozent, die Forstwirtschaft um 2,3 Prozent und der Fischereisektor um lediglich 0,6 Prozent.
Die Industrie wurde am schwersten vom Coronavirus-Ausbruch getroffen, wobei die Produktion der größeren Unternehmen zwar um 7,8 Prozent schrumpfte, während die Leistung der kleineren Betriebe um 1,5 Prozent zunahm.
Der Dienstleistungssektor, der mehr als 60 Prozent der pakistanischen Wirtschaft ausmacht, schrumpfte um 0,6 Prozent gegenüber dem angestrebten Wachstum von 4,6 Prozent. Der Groß- und Einzelhandelssektor verzeichnete einen Rückgang um 3,4 Prozent gegenüber dem prognostizierten Wachstum von 3,9 Prozent. Im Bereich Transport, Lagerung und Kommunikation wurde ein Rückgang von 7,1 Prozent registriert. Der Finanz- und Versicherungssektor wuchs geringfügig um 0,8 Prozent, während die Dienstleistungen im Wohnungsmarkt um vier Prozent zunahmen.
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