Über 350 Festnahmen bei Transportstreik in Ecuador

Bei Protesten gegen erhöhte Spritpreise in Ecuador hat es am Freitag (Ortszeit) schwere Ausschreitungen gegeben. In Quito zerstörten Demonstranten ein Dutzend Polizeiwagen. 368 Menschen wurden wegen Plünderungen und Behinderung des öffentlichen Verkehrs festgenommen.

Die Transportunternehmen des Landes, die zuvor einen zweitägigen Streik beendet hatten, distanzierten sich von den Ausschreitungen und verlangten von der Regierung, die erhöhten Kraftstoffkosten auf die Transporttarife übertragen zu können. Staatschef Lenín Moreno begrüßte die Aufhebung des Transportstreiks und erklärte seine Bereitschaft zum Dialog mit den betroffenen Unternehmern.

Zahlreiche Flüge wurden am Donnerstag und am Freitag auf den Flughäfen von Quito und Guayaquil gestrichen. Der Unterricht wurde beide Tage im ganzen Land suspendiert. Der Präsident hatte am Donnerstag den Ausnahmezustand in dem südamerikanischen Land für 60 Tage ausgerufen. Militäreinheiten stellten während des Streiks Fahrzeuge zur öffentlichen Beförderung bereit.

Durch die Streichung von Regierungssubventionen waren die Benzinpreise um 25 Prozent und die Dieselpreise um 100 Prozent gestiegen. Die Maßnahme war Teil von Strukturreformen, zu deren Umsetzung sich die Regierung im Gegenzug für einen Kredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von 4,2 Milliarden Dollar verpflichtet hatte. (dpa)

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