Nachdem das US-Finanzministerium in der vergangenen Woche die finanzielle Blockade gegen Kuba verschärft hatte, hielt das Oberhaupt des Karibikstaates Miguel Díaz-Canel am Mittwoch eine Ansprache, in der er die Gegenmaßnahmen seiner Regierung erläuterte. Viele kubanische Medien berichteten darüber live, darunter im Kurznachrichtendienst Twitter. Das soziale Netzwerk sperrte jedoch unangekündigt ihre Accounts mitten in der Berichterstattung.
Neben Dutzenden Journalisten waren davon die führenden Nachrichtenportale Mesa Redonda (@mesaredondacuba), Cuba Debate (@cubadebate), Radio Rebelde (@radiorebeldecu) und Granma (@granma_digital) betroffen. Darüber hinaus verloren kubanische Politiker in einem Nu hunderte Twitter-Leser.
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Knall auf Fall hat Twitter Hunderte meiner Follower gelöscht. Das spielt keine Rolle, die wahren Anhänger folgen den Ideen, die wir teilen. Das kann niemand löschen oder sperren", twitterte der kubanische Minister für Wirtschaft und Planung.
Auch der der kubanische Justizminister bestätigte:
Twitter hat auch über 100 meiner Follower gelöscht. Das ändert nichts an unserer Wahrheit und an unseren Überzeugungen. Was sie niemals ändern können, ist, dass sich hier niemand ergibt, dass wir immer Kuba bleiben und dass wir einig sind.
Der Journalistenverband Kubas (UPEC) verurteilte die unangekündigte Sperrung zahlreicher Accounts als "Akt der massenhaften Zensur, mit dem man die Rechte der Medien flagrant mit Füßen tritt und versucht, eine erstrangige Nachricht mundtot zu machen". In der UPEC-Erklärung hieß es weiter:
Wir fordern, dass die gesperrten Accounts, die niemals gegen die Twitter-Politik verstoßen haben, unverzüglich wiederhergestellt werden.
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