Am Montag hielt der venezolanische Präsident Nicolás Maduro eine Fernsehansprache, bei der er sich in seiner Kritik gegen Kolumbiens Präsidenten Iván Duque nicht zurückhielt. Maduro beschuldigte die kolumbianische Regierung, Angriffe auf die öffentliche Infrastruktur sowie auf zivile und militärische Anlagen in Venezuela geplant zu haben. Er erklärte:
Ich habe beschlossen, den Verteidigungsrat gemäß Artikel 323 einzuberufen, um die Frage der kriegerischen Bedrohung durch die Regierung Kolumbiens gegen unser geliebtes Heimatland Venezuela anzugehen.
Maduro hob hervor, er habe Beweise die seine Behauptungen untermauern, wonach Kolumbien plane, seine Regierung zu stürzen um Oppositionsführer Juan Guaidó zu installieren.
Der venezolanische Präsident sagte, die kolumbianischen Behörden seinen für insgesamt 42 Aggressionen gegen Venezuela in den letzten drei Monaten verantwortlich. Einige davon hätten darauf abgezielt, Venezuelas Raketenschutzschild und Radarsysteme zu schwächen. Um die Verteidigungsinfrastruktur des Landes zu infiltrieren, soll Kolumbien venezolanische Armeeoffiziere rekrutiert haben, die "ihre Nation verkaufen", so Maduro.
Das Staatsoberhaupt beschuldigte Duque und sein Gefolge, einen Keil zwischen die beiden lateinamerikanischen Völker zu treiben. Das erfolge unter anderem durch die Nutzung der Medien als Kriegsmaschine zur Verbreitung von Desinformationen.
Die Spannungen zwischen den beiden Nachbarländern sind enorm. Letzte Woche erklärte Maduro die zweithöchste Alarmstufe aufgrund einer Bedrohung aus Kolumbien und beorderte die Verlagerung von Raketenabwehrraketen an die Grenze. Er schlug außerdem wegen eines möglichen Angriffs unter falscher Flagge Alarm, der von Duque als Vorwand für einen echten bewaffneten Konflikt benutzt werden könnte.
Anfang dieser Woche präsentierte Venezuela Satellitenbilder, die Trainingslager für Terroristen auf kolumbianischem Territorium zeigen sollen.
Mehr zum Thema - Caracas: Haben Beweise für kolumbianische Unterstützung für Terroristen