Sieben südamerikanische Länder haben sich auf eine gemeinsame Strategie zum Umweltschutz und zur nachhaltigen Entwicklung in der Amazonasregion geeinigt. Vertreter aus Brasilien, Bolivien, Peru, Kolumbien, Ecuador, Suriname und Guayana unterzeichneten am Freitag den Pakt von Leticia für Amazonien. Zum Gipfel in Leticia empfing Kolumbiens Präsident Iván Duque die Regierungsvertreter der Region in einer traditionellen Hütte der indigenen Gemeinschaften im Dschungel.
Amazonien ist unser Erbe, unterliegt unserer Souveränität, aber wir können es mit der Welt teilen. Es ist ein Schatz, den wir alle gemeinsam hüten müssen. In den vergangenen Jahren haben wir Tausende Hektar Regenwald verloren, weil illegal neue Weide- und Ackerflächen geschaffen werden", sagte der Politiker.
Mit dem Abkommen verständigten sich die Länder auf konkrete Aktionen zum Schutz des Amazonasregenwaldes. "Es bleibt nichts mehr zu sagen, denn nach den Unterschriften muss nun gehandelt werden", sagte Ecuadors Staatschef Lenín Moreno. Sein Kollege Evo Morales sagte, die Menschen müssten sich auf ein harmonisches Verhältnis zur Mutter Erde zurückbesinnen.
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro konnte wegen einer bevorstehenden Operation nicht persönlich an dem Gipfel teilnehmen und wurde per Videokonferenz zugeschaltet. Er verteidigte seine Umweltpolitik und warf Ländern wie Frankreich erneut vor, sich in die inneren Angelegenheiten Brasiliens einzumischen.
Dieser Pakt ist etwas ganz Besonderes. Wir werden von der ganzen Welt beobachtet, und einige glauben, dass wir nicht in der Lage sind, die wunderbare Natur von Amazonien zu verwalten. Mit diesem Dokument beweisen wir, dass wir dazu fähig und dass wir gemeinsam für den Schutz und die vernünftige Entwicklung der Region arbeiten", sagte der brasilianische Außenminister Ernesto Araújo nach der Unterzeichnung des Abkommens.
Das ganze Amazonasgebiet leidet derzeit unter zahlreichen Bränden. Nach Einschätzung von Umweltschützern stecken meist Farmer bereits abgeholzte Flächen in Brand, um neues Weideland zu schaffen. In der derzeitigen Trockenzeit greifen die Flammen aber auch immer wieder auf noch intakte Waldflächen über. (dpa)
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