Chinesische E-Busse reduzieren Emissionen in Chile

Chinesische Hersteller wollen die Elektrofahrzeug-Branche dominieren, was mit den Zielen Pekings zur Emissionsbekämpfung im Einklang steht. Im Laufe des Jahres haben bereits mehrere lateinamerikanische Städte ihre Busflotten durch Elektrobusse aus China erweitert.

China geht gegen die Umweltverschmutzung vor, wie nie zuvor. Laut der Agentur Bloomberg fährt Peking neue grüne Richtlinien auf, so hart und umfassend, dass sie weltweit spürbar sind und alles – von der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen bis hin zu den Rohstoffmärkten – verändern werden.

Die grüne Politik Chinas reicht sogar bis nach Südamerika, das sich in einer wahrhaft grünen Transformation befindet. Chiles Verkehrsministerin Gloria Hutt betonte gegenüber der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, dass chinesische Elektrobusse weniger kosten und dazu beitragen, die Emissionen in der chilenischen Hauptstadt Santiago zu reduzieren.

Seit Dezember letzten Jahres sind 203 Elektrobusse aus China in der chilenischen Hauptstadt Santiago im Einsatz, heißt es in dem Bericht. Sie haben insgesamt 2,7 Millionen Kilometer zurückgelegt und wurden von den Passagieren durchschnittlich mit 6,3 von 7 Punkten bewertet, zitiert die lokale Tageszeitung El Mercurio Ministerin Hutt.

Die chilenische Verkehrsministerin betonte, dass die Betriebskosten der Busse um 76 Prozent niedriger sind als bei Dieselbussen. Die chilenische Regierung habe auf Elektromobilität gesetzt, um der Umwelt zu helfen und die Abgasemissionen bis ins Jahr 2022 um 35 Prozent zu reduzieren. Die aktuelle Fahrzeugflotte soll komplett durch elektrische Busse ersetzt werden. Chile strebe bis zum Jahr 2040 außerdem ein vollelektrisches öffentliches Verkehrssystem an, so der Bericht.

Im vergangenen Jahr kündigte die chilenische Regierung den Einsatz von 208 neuen Elektrobussen des chinesischen Elektro-Fahrzeugherstellers BYD an. Nach Angaben von Hutt reduziert jeder Elektrobus die CO2-Emissionen um 60 Tonnen pro Jahr.

Insgesamt sollen 411 Elektrobusse in Santiago eingesetzt werden, was die Stadt damit zu einer der führenden Städte, die diese Art von Bussen außerhalb Chinas betreiben, machen würde.

Laut der Nachrichtenseite ElecTrek.co fand Bloomberg im vergangenen Jahr heraus, dass von etwa 385.000 Elektrobussen weltweit etwa 99 Prozent in China im Einsatz sind. Allein die Stadt Shenzhen gab bekannt, dass sie ihre Busflotte von 16.000 Fahrzeugen vollständig elektrifiziert hat.

Das indische Delhi hat kürzlich einen Auftrag über 1.000 elektrische Busse genehmigt, so ein Bericht von Mercom India. Die Verwaltung der Stadt stellte fest:

Dies ist das bisher größte derartige Engagement einer indischen Stadt und einer Stadt außerhalb Chinas.

Die kolumbianische Stadt Medellin soll laut ElecTrek.co Anfang diesen Jahres 64 BYD-Elektrobusse bestellt haben. Guayaquil, die größte Stadt Ecuadors, stattete seine Busflotte im März mit 20 Elektrobussen aus.

Der Kampf der chinesischen Regierung gegen die Luftverschmutzung passt hervorragend zu einem weiteren Ziel, so Bloomberg: der chinesischen Dominanz der globalen Elektrofahrzeugindustrie. Der Elektro-Autohersteller Tesla im Besitz von Tech-Unternehmer Elon Musk mag zwar die bekannteste Marke sein, doch wird die weltweite Elektrofahrzeug-Branche seit dem Jahr 2015 von China angeführt. Das Reich der Mitte strebt bis zum Jahr 2025 eine Jahresproduktion von sieben Millionen Fahrzeugen an.

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