Perus Ex-Präsident muss wegen Korruptionsaffäre in U-Haft bleiben

Die peruanische Justiz hat die Untersuchungshaft für den früheren Staatschef Pedro Pablo Kuczynski wegen laufender Korruptionsermittlungen auf bis zu drei Jahre ausgedehnt. Der Ex-Präsident soll in einen Korruptionsskandal um den Baukonzern Odebrecht verstrickt sein.

Seit Dienstag befindet sich Pablo Kuczynski wegen Herzbeschwerden in einem Krankenhaus. Der Politiker, der Peru von 2016 bis 2018 regiert hat und vor einem drohenden Amtsenthebungsverfahren zurückgetreten ist, streitet entschieden ab, von Odebrecht Geld angenommen zu haben. Der brasilianische Baukonzern hat nach Angaben der in Brasilien verurteilten Konzernmanager Hunderte Millionen Dollar Schmiergeld in ganz Lateinamerika gezahlt, um an lukrative Staatsaufträge zu kommen.

Am Mittwoch hatte sich ein anderer peruanischer Präsident erschossen, als ein Staatsanwalt versucht hatte, ihn nach Anordnung eines Richters im selben Fall in U-Haft zu nehmen. Alan García wurde am Freitag in Lima eingeäschert. Seine Angehörigen lehnten ein Staatsbegräbnis ab. Eine Tochter des Politikers verlas einen Abschiedsbrief ihres Vaters, in dem er seine Unschuld beteuerte: "Ich hinterlasse meine Leiche als Zeichen der Verachtung gegenüber meinen Gegnern."

Acht Anhänger von Alan Garcías sozialdemokratischer APRA-Partei kamen am Freitag bei einem Busunfall ums Leben, als sie von der nordperuanischen Stadt Piura nach Lima zur Totenwache des gestorbenen Ex-Präsidenten reisten. (dpa)

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