Der Coup gegen den damaligen Präsidenten João Goulart hatte 1964 eine 21 Jahre dauernde Diktatur eingeleitet, während der mehr als 400 Oppositionelle ermordet wurden oder spurlos verschwanden. Bolsonaro betrachte die Ereignisse des 31. März 1964 nicht als Putsch, sagte der Sprecher auf einer Pressekonferenz. Vielmehr hätten Zivilisten und Militärs sich damals zusammengetan, um das Land wieder "auf Kurs" zu bringen.
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"Wäre dies nicht geschehen, hätten wir hier heute eine Art Regierung, die, vorbehaltlich eines besseren Urteils, für niemanden gut wäre", ergänzte er. Brasiliens Rechte fürchtete seinerzeit, Goulart könne das Land in ein "zweites Kuba" verwandeln. Auf die Frage, was mit "angemessenen Feierlichkeiten" gemeint sei, sagte der Sprecher, dies sei Sache der Kommandeure in den Kasernen. Im Planalto-Regierungspalast sei keine Zeremonie geplant.
Bolsonaro hat die Diktatur in dem größten Land Lateinamerikas schon früher gutgeheißen. In der Debatte über die Amtsenthebung der damaligen Präsidentin Dilma Rousseff hatte er 2016 als Abgeordneter einen Offizier gelobt, der für die Folterung der früheren Guerillakämpferin verantwortlich gemacht wurde. Laut dem 2014 vorgelegten Abschlussbericht einer Wahrheitskommission wurden während der Militärherrschaft 434 Menschen getötet oder verschleppt. Bis heute wurden nur 33 Leichen gefunden.
(rt deutsch/dpa)