UN-Menschenrechts-Kommissarin warnt vor "Erstickung" Venezuelas durch US-Sanktionen

Die Hochkommissarin für Menschenrechte der Vereinten Nationen, Michelle Bachelet, warnt die USA davor, Venezuela durch weitere Sanktionen zu "ersticken". Der Druck der USA vergrößere nur das soziale Elend, so die ehemalige chilenische Präsidentin.

Der wirtschaftliche Druck der USA trage nur zu Venezuelas Elend bei und beeinträchtige nur zusätzlich die "Grundrechte" der Bevölkerung, erklärte UN-Menschenrechts-Hochkommissarin Michelle Bachelet. Der Ansatz der USA verschlimmere nur die Situation in dem krisengeschüttelten Land. Bachelet äußerte sich insbesondere besorgt über die Sanktionen gegen den venezolanischen Ölhandel, da diese "zur Verschärfung der Wirtschaftskrise beitragen können" und "Auswirkungen auf die Grundrechte und das Wohlbefinden der Menschen haben".

Es ist nicht das erste Mal, dass die UNO zu Menschenrechtsfragen die Regierung in Washington kritisiert: Wegen ihres Drucks auf das lateinamerikanische Land, das unter Hyperinflation und anderen wirtschaftlichen Problemen leidet. Am 6. März dieses Jahres sagte Bachelet, dass die Sanktionen die Krise angeheizt hätten, die einen "alarmierenden" Zustand erreicht habe. Das sieht man in Washington, D.C. selbstredend anders.

Die USA könnten noch "viel härtere" Sanktionen gegen Caracas verhängen, um "die Krise zu beenden", sagte Trump am Mittwoch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro und stellte erneut fest, dass "alle Optionen offen sind". Er fügte hinzu, dass es Washington um nichts Anderes gehe, "als sich um viele Menschen zu kümmern".

Venezuelas Vertreter im UN-Büro in Genf, Jorge Valero Briceno, wirft den USA eine "grundlose internationale Medienkampagne" vor, welche die Realität völlig verzerrt.

Die Regierung der Vereinigten Staaten hat unsere wirtschaftlichen Ressourcen geplündert und Venezuela die Möglichkeit genommen, die notwendigen Lebensmittel und Medikamente für unsere Bevölkerung zu beschaffen.

Die USA verstärken den Druck auf das Land, um einen Regime-Change gegen den Präsidenten Nicolás Maduro zugunsten des rechten Oppositionsführers Juan Guaidó zu erzwingen.

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