Die venezolanische Regierung hat den deutschen Botschafter Daniel Kriener zur "Persona non grata" erklärt. Grund seien die "immer wiederkehrenden Eingriffe in die inneren Angelegenheiten unseres Landes", gab Außenminister Jorge Arreaza am Mittwoch bekannt.
Die offizielle Erklärung in spanischer Sprache:
Der deutsche Botschafter Kriener war einer von vier ausländischen Botschaftern, die Guaidó am Montag vom Flughafen in Caracas abholten.
Der selbsternannte Interimspräsident hatte kurzzeitig das Land verlassen, um sich mit den Regierungschefs der Nachbarländer Venezuelas zu treffen.
Deutschland und einige weitere EU-Länder erkennen Guaido als "rechtmäßigen Präsidenten Venezuelas" an. Guaidó hatte sich am 23. Januar zum Interimspräsidenten erklärt und Maduro damit offen herausgefordert. Zuletzt scheiterte sein Versuch, vermeintliche Hilfsgüter von Kolumbien und Brasilien aus nach Venezuela zu holen.
Der deutsche Gesandte ist der erste europäische Diplomat, der inmitten der anhaltenden Eskalation der Spannungen zwischen Caracas und Washington und seinen Verbündeten aus dem lateinamerikanischen Staat ausgewiesen wurde.
"Venezuela hält es für inakzeptabel, dass ein ausländischer Diplomat [...] eine öffentliche Rolle auf seinem Territorium spielt, was eher typisch für einen politischen Führer ist, der die Verschwörungsagenda der extremistischen Teile der venezolanischen Opposition eindeutig unterstützt", schreibt das Außenministerium in seiner Erklärung.
Kriener wurde eine Frist von 48 Stunden gewährt, um das Territorium von Venezuela zu verlassen, so die Erklärung weiter.