Der US-amerikanische Präsident Donald Trump hat sich direkt in den Machtkampf in Venezuela eingemischt. Auf Twitter gratulierte der dem selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó zu dessen "historischer Amtsübernahme".
Habe heute mit dem venezolanischen Interimspräsidenten Juan Guaidó gesprochen um ihm zu seiner historischen Übernahme der Präsidentschaft zu gratulieren und die starke Unterstützung der USA für Venezuelas Kampf für die Wiedererlangung seiner Demokratie bekräftigt.
Große Proteste in ganz Venezuela gegen Maduro. Der Kampf um die Freiheit hat begonnen!
Am Wochenende berichtete die Nachrichtenagentur AP, dass Guaidó über längere Zeit von den USA und mehreren lateinamerikanischen Regierungen auf seine direkte Herausforderung Maduros vorbereitet wurde. Nachdem Trump im August 2017 von einer "militärischen Option" für Venezuela gesprochen hatte, begann eine Gruppe lateinamerikanischer Staaten, aktiv an einem Regimewechsel zu arbeiten. Hinter den Kulissen spielte dabei neben den USA auch Kanada eine Schlüsselrolle.
Guaidó verließ demnach im Dezember 2018 auf geheimen Wegen das Land, um zu Gesprächen nach Kolumbien, Kanada und in die USA zu reisen. In einem Gastbeitrag für die New York Times betonte der Oppositionsführer, dass "84 Prozent" der Venezolaner Maduro ablehnten und er sich auch mit Vertretern des Militärs getroffen habe, von denen alles abhänge.
Unterdessen berichtet die Welt, dass die US-amerikanische Investmentbank Goldman Sachs zum Gewinner eines möglichen Umsturzes in Venezuela werden könnte. Goldman Sachs habe Maduro 2017 durch den Kauf von Anleihen vor dem Staatsbankrott gerettet und sei heute einer der größten Gläubiger des Landes.
Die Regierung habe Ende 2017 sämtliche Zahlungen für Staatsanleihen eingestellt, um Gläubiger des Landes dazu zu bringen, einem Schuldenschnitt zuzustimmen. Die Anleihemärkte hätten auf die Nachricht des Umsturzversuchs euphorisch reagiert. Auch das gehört zu den Hintergründen des derzeitigen Geschehens in Venezuela.
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