Venezuela: Kreml widerspricht Medienberichten über Goldtransporte nach Russland

Bringt die venezolanische Regierung die nationalen Goldbestände klammheimlich außer Landes? Laut Medienberichten sollen bereits 20 Tonnen Gold auf dem Weg nach Russland sein. Der Kreml widerspricht dieser Behauptung.

Moskau bezeichnete Medienberichte, wonach ein mit 20 Tonnen Gold beladenes Flugzeug von Venezuela nach Russland geflogen sei, als Fake News. Am Mittwoch behauptete ein Mitglied der venezolanischen Opposition und ehemaliger Mitarbeiter der Zentralbank des Landes, José Guerra, dass er Informationen über die geplante Verladung von 20 Tonnen Goldbarren habe. Dies entspräche rund einem Fünftel der von der Bank gehaltenen Goldbestände. Laut dem Abgeordneten soll ein aus Moskau kommendes russisches Flugzeug die Ladung im Wert von ungefähr 840 Millionen US-Dollar außer Landes transportieren.

Bei dem Flugzeug soll es sich um eine Boeing 777 der russischen Nordwind Airlines handeln, das am Montag auf dem Flughafen bei Caracas gelandet sein soll. Laut einem Bericht von Reuters geht aus der Flugdatenerfassung hervor, dass die Passagiermaschine aus Moskau kam – obwohl es keine Direktverbindung zwischen den beiden Hauptstädten gibt, was die Spekulationen genährt hat.  

Moskau wies die Berichte als "Fake News" zurück. Laut Kremlsprecher Dmitri Peskow gebe es "keine solchen Informationen". "Es ist notwendig, bei verschiedenen Falschmeldungen sehr vorsichtig zu sein", fügte er hinzu. Peskow betonte, dass Russland bereit sei, zur Lösung der politischen Turbulenzen in Venezuela beizutragen, "ohne sich in die inneren Angelegenheiten des Landes einzumischen".

Vergangene Woche hatte sich Venezuelas Parlamentspräsident Juan Guaidó nach Absprache mit Washington selbst zum "Interimspräsidenten" des Landes ernannt und wurde daraufhin von einer Reihe westlicher Staaten anerkannt. Am Freitag erkannte auch das EU-Parlament den Putschistenführer als Venezuelas rechtmäßigen Interimspräsidenten an.

Vor Tagen verschärften die USA die Sanktionen gegen Venezuela, insbesondere gegen den staatlichen Ölkonzern PdVSA, um die amtierende Regierung unter Präsident Nicolás Maduro finanziell auszutrocknen.

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