Der venezolanische Oppositionsführer Juan Guaidó erklärte sich am Mittwoch zum Interimspräsidenten. Kurze Zeit später erkannte Washington Guaidó als neuen Präsidenten des ölreichen Landes an. Das veranlasste den seit 2013 gewählten Präsidenten Nicolés Maduro, alle diplomatischen Beziehungen mit den USA auszusetzen.
In einem Interview mit der am Donnerstag veröffentlichten russischen Zeitschrift International Affairs sagte Sergej Rjabkow, der stellvertretende Außenminister Russlands, Moskau werde an der Seite von Venezuela stehen, um seine Souveränität und den Grundsatz der Nichteinmischung in seine inneren Angelegenheiten zu schützen.
Auf die Frage nach der Aussicht auf eine US-Militärintervention in Venezuela sagte Rjabkow:
Wir warnen davor. Wir halten das für ein katastrophales Szenario, das die Grundlagen des Entwicklungsmodells, das wir in Lateinamerika sehen, erschüttern würde.
Rjabkow glaubt nicht, dass die Krise in Venezuela so schnell abflauen wird. Moskau rechne laut dem Minister damit, dass die Vereinigten Staaten und andere Länder den Druck auf Caracas in nächster Zeit sogar erhöhen werden.
Rjabkow erwähnte Präsident Maduro nicht namentlich, machte aber deutlich, dass Moskau dessen Regierung unterstützt. "Venezuela ist freundlich zu uns und unser strategischer Partner", sagte er.
Wir haben es unterstützt und werden es weiterhin unterstützen.
Separat kommentierten russische Abgeordnete, dass die Unterstützung der USA für Schritte, Maduro von der Macht zu verdrängen, auf die Unterstützung eines illegalen Staatsstreichs hinausläuft. Diese Entwicklung unterstreiche die Besorgnis Moskaus über einen seiner engsten Verbündeten.
Die Aussicht auf einen erfolgreichen Putsch in Venezuela käme einem geopolitischen und wirtschaftlichen Angriff gegen Moskau gleich. Russland ist neben China zu einem der wichtigsten Kreditgeber von Caracas aufgestiegen. Sollte die Wirtschaft des Landes kollabieren, drohen die Kredite ebenfalls zu platzen.
In den Beziehungen zwischen Russland und Venezuela existiert auch eine militärische Komponente. Zwei russische strategische Bomber, die in der Lage sind, Atomwaffen zu tragen, landeten letzten Monat in Venezuela als Teil einer Demonstration der Unterstützung.
Der russische Dumaabgeordnete und ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Föderationsrat Franz Klinzewitsch warnte am Donnerstag davor, dass Moskau seine militärische Zusammenarbeit mit Venezuela beenden könnte, wenn Maduro gestürzt würde, den er den legitim gewählten Präsidenten nannte, berichtete die Nachrichtenagentur RIA.
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