Das Leben von Arnaldo Tamayo könnte zum Drehbuch eines Hollywood-Films passen. Geboren am 29. Januar 1942 in ärmsten Verhältnissen in der kubanischen Provinz Guantánamo, musste er von klein auf seine Familie als Schuhputzer und Zeitungsverkäufer unterstützen. Nach der Revolution wurde er mit nur 19 Jahren zur Ausbildung als Kampfpilot für die MiG-15 in die Sowjetunion entsandt. Er flog im Rahmen der Raketenkrise von 1962 zahlreiche Einsätze zum Abfangen von US-Flugzeugen. 1977 wurde er - neben José Armando López Falcón - unter 70 Kandidaten als kubanischer Kosmonaut ausgewählt und am 1. März 1978 in das Interkosmos-Programm der Sowjetunion aufgenommen und im Juri-Gagarin-Kosmonauten-Trainingszentrum ausgebildet. Am 18. September 1980 flog Tamayo als erster Kubaner und damit auch weltweit erster Afro-Amerikaner in den Kosmos und verbrachte sieben Tage auf der sowjetischen Raumstation Saljut 6.
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Anlässlich des Jahrestages seines Fluges gab Arnaldo Tamayo RT Deutsch ein umfassendes Interview. Im Gespräch mit RT Redakteur Florian Warweg spricht er über sein Leben in ärmsten Verhältnissen vor der kubanischen Revolution und darüber, wie dramatisch sich sein Leben ab 1959 änderte. Er erzählt offen von den Herausforderungen bei der Kampfpiloten-Ausbildung in der Sowjetunion, den massiven internen Spannungen zwischen Kuba und der UdSSR im Zuge der "Raketenkrise" 1962 und auch über die aktuellen politischen Herausforderungen für Kuba. Außerdem erläutert er die komplexe Vorbereitung als Kosmonaut im Trainingszentrum "Juri Gagarin" sowie die ebenso einschneidenden Veränderungen in seinem Leben nach dem Raumflug, seine langjährige Freundschaft zum ersten Deutschen im All, dem DDR-Kosmonauten Sigmund Jähn, und verrät abschließend, was für ihn die wichtigste Lektion im Weltall war.
Das Interview in spanischer Originalsprache ohne deutsche Übersetzung ist hier einsehbar: