Vertreter der US-Regierung haben nach einem Bericht der New York Times (NYT) mit venezolanischen Militärs Pläne zu einem möglichen Sturz von Präsident Nicolás Maduro erörtert.
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Die NYT berichtet von Geheimgesprächen mit Dissidenten aus dem venezolanischen Militär. Dabei sei es um einen gewaltsamen Sturz der linksgerichteten Regierung gegangen. Angeblich seien die Mitte vergangenen Jahres begonnenen Gespräche ergebnislos beendet worden. Dabei beruft sich die Zeitung auf US-Regierungsvertreter und einen früheren venezolanischen Militärkommandeur.
Die Regierung in Caracas verurteilte das Vorgehen der USA umgehend. Außenminister Jorge Arreaza schrieb auf Twitter:
Wir verurteilen vor der Welt die Interventionspläne der Vereinigten Staaten und die Hilfe für Konspirateure im Militär gegen Venezuela.
Der Artikel der New York Times habe klare, neue Belege für Putschplanungen geliefert. Auch Boliviens Präsident Evo Morales verurteilte die Pläne.
Das Weiße Haus hatte zuvor nicht auf entsprechende Anfragen der NYT geantwortet. In einer Mitteilung sei lediglich darauf verwiesen worden, dass es wichtig sei, "mit allen Venezolanern, die Verlangen nach Demokratie zeigen, im Dialog zu stehen". Das Ziel dabei sei, "einem Land, das so sehr unter Maduro gelitten hat, positive Änderungen zu bringen".
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Venezuela gilt in fast unmittelbarer Nachbarschaft der USA als Land mit den größten Erdölvorkommen der Welt. Das Land kämpft derzeit mit gravierenden Problemen, etwa bei der Infrastruktur oder bei der Gesundheitsversorgung. Zahlreiche Menschen versuchen, das Land zu verlassen, 2,3 Millionen sollen das nach Angaben der Vereinten Nationen bereits getan haben.
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Die USA haben eine lange Geschichte der Einmischungen in die inneren Angelegenheiten lateinamerikanischer Länder. Demokratisch gewählte linksgerichtete Regierungen wurden mithilfe des Geheimdienstes CIA gestürzt und der Weg für rechtsgerichtete Militärdiktaturen freigemacht. Verwiesen sei beispielhaft auf Guatemala 1956, Chile 1973 oder Grenada 1983. Diese Art der direkten Staatsstreiche in Lateinamerika galt jedoch seit Ende des Kalten Krieges als weitgehend überholt. Danach standen sogenannte institutionelle Putsche, wie sie in den letzten Jahren in Honduras, Paraguay oder Brasilien zu beobachten waren, als das "adäquatere" Mittel.
(dpa/rt deutsch)