Chile: Rechtskonservativer gewinnt die Präsidentschaftswahl mit den Themen "Migration und Gewalt"

Der rechtskonservative Jose Antonio Kast hat am Sonntag die Präsidentschaftswahlen in Chile gewonnen. Laut Medien habe der "ultrarechte" Kandidat vor allem mit seinen Ankündigungen zur Bekämpfung der Gewaltkriminalität und Ausweisungen von Migranten ohne Papiere bei den Wählern punkten können.

Der rechtskonservative Kandidat José Antonio Kast wurde am Sonntag mit großem Vorsprung zum neuen Präsidenten Chiles gewählt. Das Ergebnis sorge laut mehrheitlicher Einschätzung der US- und europäischen Medien für einen "deutlichen Rechtsruck" im Land, "in dem die Wähler zunehmend besorgt sind über Sicherheit und illegale Einwanderung", so die New York Times. Der US-Sender CNN spricht von einer kommenden "Law-and-order-Politik", dies aufgrund von Kasts Wahlversprechen, unter seiner Präsidentschaft zukünftig für "Ordnung auf den Straßen und in der Politik" zu sorgen. Kast, der während des Wahlkampfs besonders auf die Bekämpfung von Kriminalität, die Abschiebung von Hunderttausenden illegalen Einwanderern und die wirtschaftliche Stabilisierung des Landes setzte, erhielt nun bei den Wählerinnen und Wählern eine sehr hohe Zustimmung. 

Der laut Spiegel "ultrarechte" und "Pinochet-Verehrer" José Antonio Kast hat nach Auszählung annähernd aller Stimmen mit 58,2 Prozent die chilenische Präsidentschaftswahl gewonnen und damit seine kommunistische Kontrahentin, die Regierungskandidatin Jeannette Jara eindeutig besiegt, die final auf 41,8 Prozent der Stimmen kommt. Kast würde laut Spiegel-Artikel mit seinem Sieg "den Rechtsruck in Lateinamerika" fortsetzen. 

Die New York Times erklärt über den Sieger (Bezahlschranke):

"Der 59-jährige Kast, Vater von neun Kindern und ideologisch im konservativen Katholizismus und wirtschaftlichen Neoliberalismus verwurzelt, hatte mit einer harten Linie in der Kriminalitätsbekämpfung Wahlkampf gemacht, die Anklänge an den politischen Ansatz von Präsident Trump hatte. Er versprach, Migranten ohne Papiere auszuweisen und eine Barriere entlang der ausgedehnten Nordgrenze Chiles zu errichten."

In seinem Präsidentschaftswahlkampf sprach sich Kast vehement für einen Rückzug des Staates aus der Wirtschaft und härtere Maßnahmen zur Bekämpfung von Kriminalität und illegaler Einwanderung aus. Zudem versprach er, die Körperschaftssteuer zu senken, die Staatsausgaben zu kürzen und Barrieren an der Grenze zu Bolivien errichten zu wollen. Kast gilt als ein strikter Gegner von Sterbehilfe, Abtreibung, Scheidung und gleichgeschlechtlicher Ehe.

Vor seinen Anhängern erklärte er nach seinem Wahlsieg:

"Chile wird wieder frei von Verbrechen, frei von Angst und frei von Furcht sein. Wir werden Kriminelle verfolgen und einsperren. Chile braucht Ordnung."

Zum Thema der Manifestierung rechtskonservativer Politik in Lateinamerika heißt es beim US-Sender CNN analysierend:

"Sein Sieg ist der jüngste Erfolg der wiedererstarkten Rechten in Lateinamerika. Er reiht sich ein in die Riege von Daniel Noboa aus Ecuador, Nayib Bukele aus El Salvador und Javier Milei aus Argentinien. Im Oktober beendete die Wahl des Zentrumspolitikers Rodrigo Paz fast zwei Jahrzehnte sozialistischer Herrschaft in Bolivien."

Washington zeigte sich begeistert über den Wahlsieg von Kast. Unter seiner Führung sei die Trump-Administration zuversichtlich, dass "Chile gemeinsame Prioritäten voranbringen werde", darunter die Stärkung der öffentlichen Sicherheit, die Beendigung illegaler Einwanderung und die Wiederbelebung der Handelsbeziehungen, so US-Außenminister Marco Rubio.

Der neu gewählte Präsident Chiles wird nun am 11. März 2026 für eine Amtszeit von vier Jahren vereidigt.

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