Referendum: Ecuadorianer lehnen Rückkehr von US-Stützpunkten ab

Inmitten der wachsenden Spannungen in der Karibik hat Ecuadors Präsident Daniel Noboa die Bevölkerung in einem Referendum darüber abstimmen lassen, ob sie eine Rückkehr von US-Militärstützpunkten in das Land unterstützt. Das Ergebnis fiel eindeutig aus.

Die Wähler in Ecuador haben in einem nationalen Referendum am Sonntag einen Vorschlag abgelehnt, US-Militärstützpunkte wieder ins Land zu holen.

Nach Auszählung von rund 95 Prozent der Stimmen zeigt das offizielle Ergebnis, dass 60,58 Prozent gegen die Initiative von Präsident Daniel Noboa gestimmt haben, ausländischen Truppen im Rahmen der Bekämpfung der organisierten Kriminalität und des Drogenhandels den Einsatz in Ecuador zu gestatten.

Noboa erklärte, er akzeptiere das Ergebnis. "Wir haben die Ecuadorianer befragt, und sie haben sich geäußert. Wir haben unser Versprechen erfüllt, sie direkt zu fragen. Wir respektieren den Willen des ecuadorianischen Volkes", schrieb er auf X.

US-Truppen waren bis zum Jahr 2009 auf einem Luftwaffenstützpunkt in der Hafenstadt Manta stationiert, bis der damalige Präsident Rafael Correa sich weigerte, den Pachtvertrag zu verlängern, und ausländische Stützpunkte in Ecuador verbot.

Noboa bot US-Präsident Donald Trump die Möglichkeit, Truppen im Land zu stationieren, und schlug zu verschiedenen Zeitpunkten Manta, die Stadt Salinas und eine der Inseln des Galapagos-Archipels als mögliche Standorte vor. Die Ministerin für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten, Kristi Noem, traf sich im Juli mit Noboa, als sie militärische Einrichtungen in Ecuador besichtigte.

Die Abstimmung erfolgte inmitten der Konzentration militärischer Kräfte seitens der Vereinigten Staaten in der Karibik, wo Trump Angriffe auf mutmaßliche Boote von Drogenkartellen anordnete und die linken Präsidenten Venezuelas und Kolumbiens beschuldigte, "Drogenterroristen" zu unterstützen.

Gleichzeitig bemühte sich der US-Präsident um eine Stärkung der Beziehungen zu konservativen Führern in der Region, darunter der salvadorianische Präsident Nayib Bukele, der anbot, aus den USA abgeschobene Migranten in salvadorianischen Gefängnissen unterzubringen.

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