Venezuela ist zuletzt ein Schlag gegen den Drogenhandel gelungen. Bei einem Einsatz im nordwestlichen Bundesstaat Falcón wurden 3.680 Kilogramm Kokain beschlagnahmt. Nach Angaben des Volksministeriums für Innere Angelegenheiten, Justiz und Frieden stammte das Rauschgift aus der benachbarten kolumbianischen Provinz La Guajira. Dem Antidrogeneinsatz, den die Nationalgarde, die Nationalpolizei und das Kommando für Strategische Operationen von Nationaler und Internationaler Tragweite gemeinsam durchführten, war eine nachrichtendienstliche Operation in der Gemeinde Zamora vorausgegangen. Das Ergebnis des zwanzigstündigen Einsatzes waren die Beschlagnahme eines Boots und die Festnahme von vier Personen.
In einer entsprechenden Mitteilung hob das Ministerium hervor, dass der erfolgreiche Einsatz ein übriges Mal das Engagement des südamerikanischen Landes im Kampf gegen die Drogenkriminalität bestätige, zumal das organisierte Verbrechen versuche, das venezolanische Territorium für den illegalen Rauschgifthandel zu nutzen.
In diesem Zusammenhang wies Innenminister Diosdado Cabello die Vorwürfe der US-Regierung zurück, wonach die Führung in Caracas in den Drogenhandel involviert sei. Mit Blick auf die jüngsten tödlichen US-Attacken auf mutmaßliche Drogenboote in der Karibik erklärte der Politiker nach dem Antidrogeneinsatz:
"Wir haben das Boot nicht bombardiert. Wir haben niemanden getötet, dafür aber die Droge beschlagnahmt und die Täter festgenommen."
Erst am Montag hatte US-Präsident Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social bekanntgegeben, dass die US-Marine in der Karibik erneut ein Boot getroffen habe, in dem angeblich "venezolanische Drogenterroristen" unterwegs gewesen seien. Dabei seien drei männliche Bootsinsassen ums Leben gekommen. Als Beleg veröffentlichte der Politiker ein Video. Einen ähnlichen Angriff hatte es bereits am 2. September gegeben.
Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro beschuldigte die USA der Doppelmoral. Auf einer Pressekonferenz im Miraflores-Palast erklärte der Politiker, dass Washington unter dem Deckmantel der Drogenbekämpfung einen Regimewechsel herbeiführen wolle. Das US-Militäraufgebot in der Karibik nannte er eine "regelrechte Aggression". Diese vollziele sich auf der rechtlichen, politischen, diplomatischen und militärischen Ebene.
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