Ab Mittwoch sollen drei US-amerikanische Aegis-Lenkwaffenzerstörer vor der Küste Venezuelas eintreffen. Laut einer Meldung von Reuters haben dies zwei anonyme Quellen am Montag mitgeteilt. Den Quellen zufolge, handelt es sich bei den Schiffen um die USS Gravely, die USS Jason Dunham und die USS Sampson. Angeblich wolle man mit den Kriegsschiffen gegen lateinamerikanische Drogenkartelle vorgehen. Reuters schreibt dazu am Dienstag:
"Präsident Donald Trump will mit militärischen Mitteln gegen lateinamerikanische Drogenbanden vorgehen, die als globale Terrororganisationen eingestuft wurden."
Ein anderer US-Beamter habe gegenüber der Nachrichtenagentur erklärt, dass insgesamt etwa 4.000 Soldaten und Marinesoldaten für die Maßnahmen der Trump-Regierung in der südlichen Karibikregion eingesetzt werden sollen. Nach Angaben dieses ebenfalls anonym bleibenden Beamten umfasse der zusätzliche Militäreinsatz in der gesamten Region mehrere P-8-Spionageflugzeuge, Kriegsschiffe und mindestens ein Angriffs-U-Boot.
Bei dem mehrere Monate dauernden Einsatz sollen die Schiffe im internationalen Luftraum und in internationalen Gewässern operieren. Die Marineeinheiten könnten nicht nur für Aufklärungs- und Überwachungsoperationen eingesetzt werden. Bei entsprechenden Entscheidungen könnten auch gezielte Angriffe von dort aus gestartet werden.
Auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme habe das venezolanische Kommunikationsministerium zunächst nicht reagiert. Schließlich habe der venezolanische Präsident Nicolás Maduro am Montag eine Ansprache gehalten, in der er sich aber nicht direkt auf die US-Kriegsschiffe bezog. Er erklärte, dass Venezuela "unsere Meere, unseren Luftraum und unser Land verteidigen" werde. In seiner Rede spielte er zudem darauf an, dass es sich um "die absurde, bizarre Bedrohung eines untergehenden Imperiums" handele.
Wie Reuters weiter berichtet, habe Trump die Bekämpfung von Drogenkartellen zu einem zentralen Ziel seiner Regierung gemacht. Diese sei Teil einer umfassenderen Strategie zur Eindämmung der Migration und zur Sicherung der südlichen Grenze der USA. So habe die Trump-Regierung in den vergangenen Monaten bereits mindestens zwei Kriegsschiffe eingesetzt, um die Grenzsicherheit zu verbessern und den Drogenhandel zu bekämpfen.
In der Pressekonferenz des Weißen Hauses äußerte sich dazu am Dienstag auch die Sprecherin der US-Regierung, Karoline Leavitt. Ab Minute 31:05 der Ausstrahlung von Fox News auf YouTube erklärt sie, auf die Frage eines Journalisten, ob in Venezuela neben den Kriegsschiffen auch Bodentruppen zum Einsatz kämen, dass Präsident Trump in Bezug auf Venezuela darauf vorbereitet sei, "jedes Element der US-amerikanischen Macht einzusetzen, um die Drogenflut in unser Land zu stoppen". Leavitt erläuterte die Rechtfertigung für den US-Militäreinsatz in Venezuela:
"Das Maduro Regime ist keine legitime Regierung von Venezuela, es ist ein Drogen-Terror-Kartell.
Maduro ist nach Ansicht dieser Regierung kein legitimer Präsident. Er ist ein geflüchteter Anführer dieses Kartells, der in den USA wegen Drogenhandels angeklagt wurde."
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