Argentinien: Präsident Milei nennt Maduros Wahlsieg Betrug – Das Militär solle nun einschreiten

Der argentinische Präsident Javier Milei unterstellte den Behörden in Venezuela, bei der Wahl zum Präsidenten betrogen zu haben. Er hoffe darauf, dass das venezolanische Militär einschreite und den wahren Willen des Volkes verteidigen werde.

Am Sonntag fanden in Venezuela Präsidentschaftswahlen statt. Zur Wahl standen zehn registrierte Kandidaten, darunter der seit dem Jahr 2013 amtierende Präsident Nicolás Maduro und der wichtigste Kandidat der Opposition, Edmundo González Urrutia. Nach Verkündung der Wahlergebnisse seitens der venezolanischen Wahlbehörden am Sonntagabend weigerte sich der argentinische Präsident Javier Milei, den Sieg Maduros anzuerkennen. Das teilte Milei auf der Plattform X mit. Wie Report.az am Montagvormittag berichtete, habe der argentinische Staatschef gesagt, dass der Oppositionelle González als Sieger aus der Abstimmung hervorgegangen sei. Milei unterstellte den Behörden in Venezuela, bei der Wahl betrogen zu haben. Dagegen müsse das venezolanische Militär nun einschreiten. Milei erklärte:

"Argentinien erkennt keinen weiteren Betrug an und hofft, dass die Streitkräfte diesmal die Demokratie und den Willen des Volkes verteidigen werden."

Wie die britische Presseagentur Reuters am Montagnachmittag vermeldete, würden nach der Wahl sowohl Präsident Nicolás Maduro als auch Oppositionskandidat Edmundo González den Sieg bei den venezolanischen Präsidentschaftswahlen für sich beanspruchen. Aber neben Argentinien bezweifelten auch Washington und andere ausländische Regierungen die offiziellen Ergebnisse, wonach Maduro im Präsidentenamt verbleiben würde.

Die nationale Wahlbehörde hatte kurz nach Mitternacht bekannt gegeben, dass Maduro mit 51 Prozent der Stimmen eine dritte Amtszeit gewonnen hat. Dieses Ergebnis würde "die sozialistische Herrschaft auf ein Vierteljahrhundert ausdehnen", kommentierte Reuters. Unabhängige Umfragen am Ausgang der Wahl hätten der britischen Presseagentur zufolge jedoch auf einen großen Sieg der Opposition hingedeutet, "nachdem González und die Oppositionsführerin Maria Corina Machado im Wahlkampf begeistert unterstützt worden waren". Laut Aussage von Machado habe González 70 Prozent der Stimmen erhalten, so Reuters weiter. González habe seinen Anhängern erklärt, dass am Wahltag gegen die Regeln verstoßen worden sei.

Schließlich erklärte auch US-Außenminister Antony Blinken seine Zweifel am offiziellen Wahlergebnis. "Washington habe ernsthafte Bedenken, dass die von der Wahlbehörde verkündeten Ergebnisse nicht die Stimmen der Bevölkerung widerspiegelten", gab Reuters Blinkens Aussage wieder. Zudem habe die Opposition erklärt, dass die Wahlbehörde in Venezuela kein unabhängiges Gremium sei, sondern ein Arm der Regierung Maduro. Costa Rica und Peru lehnten das Wahlergebnis ebenfalls ab. Chile erklärte, es werde kein Ergebnis akzeptieren, das nicht überprüfbar sei. Der spanische Außenminister José Manuel Albares erklärte, dass die Angaben aus allen Wahllokalen vorgelegt werden sollten, um vollständig überprüfbare Ergebnisse zu garantieren. "Wir bitten darum, dass die Ruhe und der Anstand, mit denen der Wahltag stattgefunden hat, beibehalten werden", so Albares.

Russland, Kuba, Honduras und Bolivien bejubelten den Sieg Maduros. "Denken Sie daran, dass Sie auf russischem Boden immer ein willkommener Gast sind", sagte Russlands Präsident Wladimir Putin und gratulierte Maduro.

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