Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF gibt in seinem jüngsten Bericht eine düstere Prognose für Argentinien aus. Dort stellt die Organisation eine zunehmende Armut unter Kindern und Jugendlichen fest. Sehr besorgniserregend ist die Entwicklung bei der extremen Armut. Demnach ist dieser sozialwirtschaftliche Kennwert im ersten Halbjahr 2023 auf 14,3 Prozent gewachsen. Das sind 250.000 Minderjährige mehr als im Vorjahreszeitraum. Das bedeutet, dass in dem südamerikanischen Land in diesem Zeitraum etwa 1,8 Millionen Minderjährige unter der Armutsgrenze gelebt haben.
Aus dem an diesem Dienstag veröffentlichten Bericht geht weiter hervor, dass die Kinderarmut in Argentinien Ende des vergangenen Jahres sogar über 19 Prozent gelegen hat. Das impliziert, dass außer den oben erwähnten 1,8 Millionen weitere 630.000 Minderjährige in Haushalten leben, die sich keinen kompletten Warenkorb mit Grundprodukten leisten können.
Weitere 7,1 Millionen junge Argentinier unter 18 Jahren (51 Prozent) leben laut der Studie in einem Milieu, in dem es an Geld mangelt. Ihre Situation ist umso prekärer, je niedriger das Bildungsniveau in ihren Familien ist. Eine Rolle spielt auch der Wohnort. Kinder von alleinerziehenden Müttern haben es auch schwerer.
"Sollte die aktuelle Tendenz anhalten, könnte die Rate der in Armut lebenden Kinder und Jugendlichen im ersten Quartal 2024 ungefähr 70 Prozent erreichen. In Bezug auf die extreme Armut wären dies 34 Prozent."
Nach UNICEF-Angaben hätte diese Entwicklung langfristige negative Auswirkungen auf den Wohlstand in dem südamerikanischen Land. Zugleich macht der Bericht mit Verweis auf die staatlichen Statistiken darauf aufmerksam, dass die für die argentinische Jugend vorgesehenen Haushaltsausgaben inzwischen um 75 Prozent zurückgegangen sind.
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