Russische Exporteure liefern ab sofort Chargen des russischen Spitzenerdöls der Sorte Urals an Käufer aus Venezuela. Es handelt sich um eine Lieferung von insgesamt 1,8 Millionen Barrel, schreibt die Zeitung Kommersant unter Bezugnahme auf Daten von Experten aus dem Unternehmen Kpler, das auf die Erhebung von Rohstoffmarktdaten spezialisiert ist. Bekanntlich haben die USA die Sanktionen gegen Venezuela bis April des Jahres 2024 gelockert. Die Zeitung Kommersant berichtet:
"Die Gefahr, erneut unter Restriktionen zu geraten, veranlasst Venezuela, seine eigenen Ölexporte mit allen Mitteln zu steigern, die im Februar 650.000 Barrel pro Tag überschritten. Aus diesem Grund hat man beschlossen, russisches Öl für die eigene Raffination zu kaufen. Der Supertanker Ligera mit 1,8 Millionen Barrel Öl russischer Herkunft bereitet sich auf die Verschiffung von Urals-Rohöl nach Venezuela vor, wie Kommersant von Kpler erfahren hat. Das Schiff liegt in der Nähe des lokalen Hafens von Jose. Ligera erhielt das Öl durch Schiff-zu-Schiff-Umschlag von den Tankern Nautilus und Julia A, die mit Urals-Ladungen aus den Häfen Noworossijsk und Ust-Luga ausliefen. Die Ladungen gehörten zu den Unternehmen Rosneft beziehungsweise Surgutneftegaz."
Die Experten der Zeitung bezeichnen diese Lieferungen als Ausnahme, da Venezuela hauptsächlich sein eigenes Öl zur Raffination verwendet und es mit Naphtha oder Gaskondensat mischt. "In den Jahren 2022 bis 2023 kaufte das Land auch Öl aus Iran, der zum größten Lieferanten des Landes geworden ist. Das Volumen dieser Geschäfte war jedoch gering. Im März des Jahres 2023 erreichten sie ein Maximum und seit Juli desselben Jahres wurden sie ganz eingestellt", sо die Kommersant.
Bereits im Februar berichtete die US-Nachrichtenagentur Bloomberg über die Annäherung des Tankers Ligera mit russischem Erdöl an die Küste Venezuelas. Experten zufolge wäre dies die erste Lieferung, die seit mindestens fünf Jahren von Russland nach Venezuela gebracht wird. Zusätzlich zu den Öllieferungen sandten russische Exporteure im Februar 260.000 Barrel Dieselkraftstoff in das lateinamerikanische Land, berichten Medien.
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