Russlands Außenministerium hat sich wegen der akuten Sicherheitskrise in Ecuador besorgt gezeigt. Bei ihrem Pressebriefing brachte die Behördensprecherin Maria Sacharowa Moskaus Hoffnung zum Ausdruck, dass die Sicherheitsbehörden des südamerikanischen Landes es bald schaffen würden, der kriminellen Zügellosigkeit einen Riegel vorzuschieben.
Die Diplomatin hob dabei besonders hervor, dass dies hoffentlich ohne Einmischung aus dem Ausland geschehe, sondern dass Quito die Kontrolle über der Situation und die öffentliche Ordnung mit eigenen Kräften wiederherstellen werde.
Sacharowa verurteilte entschieden die "Terrormethoden" der kriminellen Banden in Ecuador, sprach den Angehörigen der Todesopfer ihr Beileid aus und wünschte den Verletzten eine rasche Genesung.
"Wir solidarisieren uns mit der Regierung und dem Volk Ecuadors, die mit einer abrupten Aktivierung krimineller Strukturen konfrontiert worden sind, die sich auf eine Destabilisierung der inneren Sicherheit richtet."
Gleichzeitig rief Sacharowa ihre Landsleute auf, bei Reisen in das südamerikanische Land die aktuelle instabile Situation zu berücksichtigen. Die in Ecuador lebenden Bürger Russlands sollten bis auf Weiteres öffentliche Plätze meiden. Bislang berichtete die russische Botschaft in Quito über keine Betroffenen unter Russlands Bürgern.
Zuvor hatte Ecuadors Staatschef Daniel Noboa erklärt, sein Land befinde sich in einem "internen bewaffneten Konflikt". Um die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen, ordnete der erst seit Ende November amtierende Politiker Militäreinsätze gegen die kriminellen Banden an. Einige Tage vor dem Gewaltausbruch hatte er den Ausnahmezustand verhängt. Seitdem wurde über mehrere Explosionen und Geiselnahmen berichtet. Mehr als ein Dutzend Menschen, darunter Polizisten, wurden bereits getötet.
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