Der ehemalige Präsident von Bolivien Evo Morales, der vor vier Jahren im Rahmen von Unruhen aus der Macht gedrängt worden war, hat seine Kandidatur für eine vierte Amtszeit als Präsident ab 2025 angekündigt.
Auf dem Portal X schrieb Morales am Sonntag, dass er "der Bitte seiner Anhänger, erneut zu kandidieren", nachkommen werde:
"Ich werde alles geben, was ich kann. Wir haben immer noch Kraft. Wir werden uns der Aggression gegen uns stellen ... mit Wahrheit, Würde und Ehrlichkeit."
Morales, Boliviens erster Präsident indigener Abstammung, ein Sozialist und entschiedener Kritiker des US-amerikanischen "Imperialismus", wurde erstmals 2006 zum Präsidenten gewählt. Während der Unruhen, die durch den Vorwurf angeblicher Wahlfälschung zugunsten seiner Partei "Bewegung zum Sozialismus" (MAS) ausgelöst worden waren, musste er 2019 zurücktreten und das Land verlassen. Morales behauptete, sein Sturz sei ein von Washington aus inszenierter Staatsstreich gewesen.
Morales wurde von der konservativen Interimspräsidentin Jeanine Áñez von seiner erneuten Kandidatur für das Präsidentenamt im Jahr 2020 ausgeschlossen. Die MAS gewann jedoch in diesem Jahr wiederum die Parlamentswahlen und kehrte an die Macht zurück, wobei Luis Arce, einst Minister im Kabinett von Morales, Präsident wurde.
Die Behörden klagten Áñez und mehrere andere Beamte aus ihrer Zeit wegen ihrer Rolle bei den Ereignissen von 2019 an, gegen die Verfassung Boliviens verstoßen zu haben. Áñez wurde schließlich zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt.
Morales und Arce haben sich seitdem über eine Reihe von Themen gestritten, darunter über Korruption und Infrastrukturprojekte. Arce hat erklärt, das oberste Gericht des Landes müsse entscheiden, ob Morales rechtmäßig für eine vierte Amtszeit als Präsident kandidieren dürfe.
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