Das zweitägige Gipfeltreffen der Europäischen Union (EU) und der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) hat zumindest für Argentinien einen diplomatischen Erfolg mitgebracht. Bei dem dritten Treffen der beiden Staatengemeinschaften wurde die argentinische Position in Bezug auf die Falklandinseln, die im südamerikanischen Land als Malwinen bezeichnet werden, erstmals in der Geschichte in einer gemeinsamen EU-CELAC-Erklärung offiziell festgehalten. Das Außenministerium in Buenos Aires zitierte die spanische Übersetzung von Punkt 13 der Abschlusserklärung wie folgt:
"Was die Frage der Souveränität über die Malwinen betrifft, so hat die Europäische Union die historische Position der CELAC, die auf der Notwendigkeit des Dialogs und dem Respekt vor dem Völkerrecht bei der friedlichen Lösung von Differenzen basiert, zur Kenntnis genommen."
Argentinien nannte diese Erklärung einen "Triumph der Diplomatie". Außerdem zeigte sich die Regierung in Buenos Aires zuversichtlich, dass dies einen neuen Impuls geben werde, um den Dialog mit der EU in Bezug auf die Falklandinseln zu vertiefen. Santiago Cafiero, der Außenminister des südamerikanischen Landes, teilte in einer Stellungnahme mit:
"Diese gemeinsame Erklärung bedeutet einen neuen Appell der internationalen Gemeinschaft an das Vereinigte Königreich, damit es sich bereit erklärt, seiner Verpflichtung nachzugehen."
Cafiero zufolge bestehe diese Verpflichtung darin, die Verhandlungen mit Argentinien über die Souveränität der Inselgruppe im südlichen Atlantik wiederaufzunehmen.
Im Jahr 1965 hatte die UN-Generalversammlung die britischen Ansprüche auf die Malwinen als Kolonialismus bezeichnet und dazu aufgerufen, dass der Territorialstreit zwischen Argentinien und Großbritannien durch Gespräche gelöst werden soll. Allerdings kam im Jahr 1967 in Argentinien eine Militärdiktatur an die Macht. Diese beschloss am 2. April 1982, die seit dem Jahr 1833 unter britischer Kontrolle stehende Inselgruppe zurückzuerobern. Der Krieg dauerte bis zum 20. Juni 1982 und kostete 649 Argentinier und 255 Briten das Leben. Die Inseln blieben schließlich im Besitz Großbritanniens.
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