Von Autos bis Zucker: Russland und Kuba planen aussichtsreiche Kooperationen

Die westlichen Sanktionen gegen Russland haben Moskau dazu bewogen, seine Kooperation mit Kuba auszubauen. Die Länder erörtern aussichtsreiche Projekte, die von der Zuckerproduktion bis hin zum Automobilbau reichen. Viele Firmen bekunden inzwischen ihr Interesse.

Der russische Botschafter in Kuba, Wiktor Koronelli, hat der Nachrichtenagentur TASS über aussichtsreiche Projekte berichtet, die Moskau und Havanna momentan erörtern. Der Diplomat erwähnte unter anderem den Export von Autos aus Russland und die Instandsetzung von Zuckerrohrplantagen auf Kuba. Im Gespräch seien bereits mehrere Projekte, obwohl es noch keine greifbaren Ergebnisse gebe.

Koronelli teilte mit, dass russische Automobilbauer daran interessiert seien, ihre Erzeugnisse nach Kuba zu liefern. Im Karibik-Staat könne man auf den Straßen russische Marken wie Lada Vesta, Lada Granta und Lada Niva sehen. Es gebe auch Fahrzeuge des LKW-Herstellers KAMAZ, darunter auch seine modernen Marken.

"Unsere Fahrzeuge werden hier nachgefragt. Man kennt sie. Sie sind populär."

Der Botschafter erzählte ferner über weitere Kooperationsmöglichkeiten in der Verkehrsbranche. So verhandele die staatliche russische Eisenbahngesellschaft RŽD mit der Regierung in Havanna über die Modernisierung des kubanischen Eisenbahnnetzes. Im Einzelnen handele es sich um einen Teil der 1.000 Kilometer langen Strecke zwischen Havanna und Santiago de Cuba. Auch der russische Zughersteller Sinara Transport Machines erwäge die Lieferung seiner Erzeugnisse.

Unter anderen möglichen Projekten erwähnte der Diplomat die Modernisierung der größten kubanischen Erdölraffinerie Cienfuegos. Koronelli konnte zwar nicht bekannt geben, ob dabei eine volle oder nur teilweise Ausbesserung infrage käme, bestätigte aber, dass man darüber bereits diskutiere. Russische Firmen lieferten schon jetzt Ausrüstung für die kubanische Metallindustrie und für Wärmekraftwerke.

Zwei große russische Landwirtschaftsunternehmen seien daran interessiert, Kubas Zuckerwerke und Zuckerrohrplantagen instand zu setzen, sagte der Botschafter. Er machte darauf aufmerksam, dass die Zuckerherstellung auf Kuba in den letzten Jahren zurückgegangen sei. Koronelli erklärte dies mit einem Mangel an Düngern, mit Wirbelstürmen und Überflutungen.

Wiederaufnahme von Flügen zwischen Russland und Kuba

Am Samstag ist die erste russische Passagiermaschine nach einer sanktionsbedingten Pause von über einem Jahr auf dem Flughafen des kubanischen Urlaubsortes Varadero gelandet. Momentan gibt es zwei Flüge wöchentlich – donnerstags und samstags. In Zukunft soll die Frequenz im Einklang mit der Nachfrage aufgestockt werden.

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