Paraguays gewählter Präsident will Beziehungen zu Venezuela wiederaufnehmen

Nach der Präsidentenwahl in Paraguay kann Venezuela auf eine Annäherung mit dem südamerikanischen Binnenstaat hoffen. Der gewählte Staatschef Santiago Peña will die Beziehungen zu Caracas wiederaufnehmen. Asunción soll somit eine "Stimme im Integrationsprozess" werden.

Der gewählte Präsident Paraguays Santiago Peña hat bestätigt, dass seine Regierung die diplomatischen Beziehungen zu Venezuela wiederaufnehmen werde. Dies werde nach seinem Amtsantritt am 15. August geschehen, sagte der Politiker der konservativen Colorado-Partei am Dienstag. Dabei betonte Peña auf einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit dem brasilianischen Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva, dass er diesen Schritt noch vor den Wahlen angekündigt habe.     

"Wir setzen keine Bedingungen, um die Beziehungen wiederherzustellen."

Peña sagte außerdem, dass er in Bezug auf diese Angelegenheit mit dem venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro telefoniert habe. Auch trotz gewisser Punkte, die Asunción am Regime in Caracas auszusetzen habe, sei dies inzwischen beschlossene Sache.

"Paraguay will eine Stimme der Integration sein."

Seine Regierung wolle darüber hinaus eine Stimme für das venezolanische Volk sein, erklärte der Politiker und verwies darauf, dass Paraguay in Vergangenheit Führungspersonen der venezolanischen Opposition empfangen und somit ihnen die Gelegenheit gegeben habe, erhört zu werden.

Bei seiner Zusammenkunft mit Lula da Silva in Brasilien habe er das Thema jedoch nicht angesprochen, sagte Peña. Bei seinen nächsten Besuchen in Uruguay und Argentinien werde er aber die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit Venezuela unbedingt thematisieren.

Die Präsidentenwahlen hatten im südamerikanischen Binnenstaat am 30. April stattgefunden. Peña, der von der regierenden Colorado-Partei kandidierte, erhielt fast 42,8 Prozent der Stimmen. Der 44-jährige Ökonom war früher Finanzminister. Am selben Tag wurden in Paraguay auch der Senat, die Abgeordnetenkammer und die Gouverneure neu gewählt. Auch im Parlament verteidigte die Colorado-Partei ihre Mehrheit.

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