Der argentinische Botschafter in Russland Eduardo Zuain schließt nicht aus, dass sein Land nach dem BRICS-Gipfeltreffen im August im südafrikanischen Durban dieser Staatenvereinigung beitreten wird. Der Diplomat hat der russischen Agentur TASS am Rande des Eurasischen Wirtschaftlichen Jugendforums in Jekaterinburg mitgeteilt, dass man in Buenos Aires derzeit auf den Beitritt zur BRICS-Gruppe hinarbeite.
"Ich weiß um das Gipfeltreffen in Südafrika. Ich bin mir nicht sicher, wie es laufen wird. Aber selbst wenn unser Beitritt bei diesem Treffen nicht erfolgen wird, ist die Einladung zu diesem Treffen schon an sich ein großer Schritt für uns."
Zuvor hatte TASS unter Berufung auf diplomatische Kreise in Südafrika berichtet, dass in den kommenden Monaten Gespräche über eine Erweiterung der BRICS-Gruppe stattfinden würden, der bislang Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika angehören. Algerien, Argentinien und Iran reichten inzwischen einen Antrag zur Aufnahme in die Organisation ein. Auch Saudi-Arabien, die Türkei und Ägypten bekundeten ihr Interesse an einer BRICS-Mitgliedschaft. Brasiliens Außenminister Mauro Vieira gab in einem am Dienstag veröffentlichten Interview für die spanische Zeitung El Mundo bekannt, dass sein Land für einen Beitritt Argentiniens plädieren würde, sollte eine Erweiterung der Staatenvereinigung einmal beschlossen sein.
Auch Argentiniens Botschafter in China Sabino Vaca Narvaja zeigte sich nach Angaben der Zeitung El Cronista unlängst zuversichtlich, sein Land könne noch vor dem Jahreswechsel den Beitritt zur New Development Bank (NDB) erklären, die im Juli 2014 von den BRICS-Staaten als Alternative zu der Weltbank und den Internationalen Währungsfonds gegründet worden war. Am Freitag hatte sich der Diplomat mit der aktuellen NDB-Präsidentin Dilma Rousseff und dem chinesischen Außenminister Qin Gang getroffen, um sich für die Aufnahme Argentiniens in diese Entwicklungsbank einzusetzen. Nach Angaben des Blattes würde eine NDB-Mitgliedschaft dem südamerikanischen Land erlauben, neue Kredite für seine Infrastrukturprojekte zu erhalten und die Reserven seiner Zentralbank aufzustocken. Im Jahr 2021 hatte die New Development Bank Bangladesch, Uruguay, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten als neue Mitglieder aufgenommen.
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