Die mexikanischen Behörden haben am 18. Januar möglicherweise eine große Tragödie vereitelt. Mitarbeiter des nationalen Migrationsamts entdeckten in der Nähe der Grenze zu Guatemala 269 Migranten, die in einem Lkw eingepfercht waren. Der Zwischenfall ereignete sich auf einer Autostraße zwischen den Ortschaften Tuxtla Gutiérrez und San Cristóbal de las Casas im Bundesstaat Chiapas.
Nach Angaben des Innenministeriums kamen 261 der Insassen aus Guatemala, drei aus El Salvador, drei aus Ecuador und zwei aus Honduras. Im Truck befanden sich 20 unbegleitete Minderjährige. Sechs weitere Kinder reisten mit ihren Familien.
Das Innenministerium berichtete in der entsprechenden Mitteilung von einer Verfolgungsjagd, die sich der Lkw-Fahrer mit der Polizei geliefert hatte. Demnach hätten Migrationsbeamte ihn an einem Kontrollposten angewiesen, sein Fahrzeug zu stoppen. Der Fahrer habe diese Forderung aber missachtet und stattdessen beschleunigt. Die Polizei habe den Lkw nach zwei Kilometern eingeholt und den Fahrer festgenommen. Die befreiten Migranten seien mit Wasser versorgt und zur Aufklärung ihrer weiteren Zukunft abgeholt worden.
Zuletzt hatte sich die Migrationskrise an der südlichen Grenze der USA wesentlich zugespitzt. Die US-Grenzschutzbehörde registrierte dort zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 weit mehr als zwei Millionen Versuche von Menschen, in die USA zu gelangen. Das war ein Rekordwert. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sprach von einem "historischen, nie da gewesenen" Ausmaß.
US-Präsident Joe Biden stellte in diesem Zusammenhang neue Regelungen vor, um die illegale Migration in die USA einzudämmen. Nach einer neuen Vereinbarung mit Mexiko wollen die USA jeden Monat 30.000 Migranten aus Kuba, Nicaragua, Haiti und Venezuela, die illegal in die USA eingereist sind, zurück nach Mexiko schicken. Im Gegenzug sollen monatlich bis zu 30.000 Menschen aus diesen Ländern die Möglichkeit bekommen, legal ins Land zu kommen – allerdings nur, wenn sie strenge Voraussetzungen erfüllen. Obwohl die Maßnahme auch von Mexiko begrüßt wurde, kritisierte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, die ausgehandelte Abschiebung von Migranten und Flüchtlingen. Asyl zu beantragen sei ein Menschenrecht, unabhängig von der Herkunft einer Person, ihrem Einwanderungsstatus oder der Art und Weise, wie sie an einer internationalen Grenze angekommen sei. Die Menschen hätten ein Recht auf individuelle Prüfung ihres Falles.
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