USA bekräftigen ihre Unterstützung für neue Regierung in Peru: Blinken telefoniert mit Boluarte

Vor dem Hintergrund der gewaltsamen Proteste gegen die Absetzung des Präsidenten Pedro Castillo haben die USA ihre Unterstützung für die neue peruanische Regierung bekräftigt. Indes sitzen im Andenland Hunderte Touristen fest, da der Flug- und Zugverkehr eingestellt ist.

Die peruanische Präsidentin Dina Boluarte hat am Freitag (Ortszeit) mit dem US-Außenminister Antony Blinken telefoniert. Wie die Präsidialverwaltung in Lima auf Twitter mitteilte, habe der US-Chefdiplomat die Unterstützung seines Landes für die neue Regierung in Peru bekräftigt.

Das Telefongespräch fand statt, nachdem der abgesetzte Staatschef Pedro Castillo den Besuch der US-Botschafterin in Lima, Lisa Kenna, im Regierungspalast am vergangenen Dienstag verurteilt hatte. Der inhaftierte linke Politiker erklärte unter anderem, die Diplomatin habe befohlen, das Militär auf die Straßen zu schicken, damit es das "wehrlose" peruanische Volk massakriere. Nebenbei wolle man dem Bergbau einen Freibrief ausstellen.

Ebenfalls am Freitag wies der Kongress eine Gesetzesvorlage für vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen zurück. Die Vorlage erreichte nicht die notwendige Unterstützung. Präsidentin Boluarte hatte zunächst vorgezogene Wahlen im April 2024 statt zum regulären Termin 2026 angestrebt. Angesichts der prekären Sicherheitslage deutete die Politikerin dann Dezember 2023 als möglichen neuen Termin an.

Inzwischen gingen die massenhaften Proteste gegen die Absetzung Castillos weiter. Die Zahl der Toten ist bereits auf 20 gestiegen und inzwischen wurde auch von mehr als einem Dutzend Verletzten berichtet. Die Regierung hatte am Mittwoch für 30 Tage den Ausnahmezustand über das ganze Land verhängt. Für diese Zeit wurde unter anderem die Bewegungs- und Versammlungsfreiheit ausgesetzt.

Infolge der Proteste wurde in verschiedenen Gegenden des Landes außerdem der Flug- und Zugverkehr ausgesetzt. Zahlreiche Touristen saßen an beliebten Reisezielen fest. Der Chef des Bezirks Machu Picchu, Darwin Baca, sprach von ungefähr 5.000 gestrandeten Touristen allein in Cusco. In den sozialen Netzwerken tauchten Videos auf, in denen sich betroffene Touristen über die Situation beschwerten. Sie fühlen sich, als wären sie im Andenland "entführt" worden, da sie nicht einmal mit dem Notwendigsten versorgt werden und weder Essen noch Wasser haben. Einige riefen die Regierung auf, ihnen bei der Rückkehr in die Heimat zu helfen.

Der frühere Dorfschullehrer Castillo hatte am 7. Dezember versucht, das Parlament aufzulösen. Somit wollte er einem Misstrauensvotum zuvorkommen. Sein Kabinett und die Opposition warfen ihm einen Staatsstreich vor. Der linke Präsident wurde des Amtes enthoben und festgenommen. Am Donnerstag ordnete das Gericht 18 Monate Untersuchungshaft für Castillo an.

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