Nach Gerichtsurteil: Uruguay setzt Corona-Impfungen an Kindern aus

Nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts in Montevideo hat Uruguay die Corona-Impfungen von Kindern unter 13 Jahren ausgesetzt. Grund dafür: Die Regierung habe es versäumt, die von Gericht geforderten Verträge mit dem Pharma-Riesen Pfizer vorzulegen.

Uruguay hat die Verabreichung des Corona-Impfstoffs an Kinder unter 13 Jahren ausgesetzt: Am Donnerstag ordnete Richter Alejandro Recarey vom Verwaltungsgericht in Montevideo die Aussetzung von Impfungen in dieser Altersgruppe an, bis die Behörden Dokumente zu den mit den Impfstoffherstellern geschlossenen Verträgen vorlegen. Richter Alejandro Recarey erließ die einstweilige Verfügung auf Antrag des Anwalts Maximiliano Dentone, der eine Gruppe von Corona-Impfskeptikern vertritt. Diese forderten, dass die Verträge mit Impfstoffherstellern öffentlich gemacht werden müssen. Zuvor hatte die Zeitung El País über das Urteil berichtet.

Die Maßnahme erfolgte nach zwei Anhörungen zwischen Mittwoch und Donnerstag im Anschluss an eine am Freitag von Dentone eingereichte Klage. Zuvor hatte das Verwaltungsgericht vom Pharmakonzern Pfizer und dem Gesundheitsministerium Uruguays gefordert, innerhalb von 48 Stunden detaillierte Informationen über die im Land verabreichten Corona-Impfstoffe vorzulegen (RT DE berichtete). Unter anderem sollten dem Verwaltungsgericht Fragen beantwortet werden, zum Beispiel ob es in den Verträgen Klauseln gibt, die den Herstellern zivil- und strafrechtliche Immunität aufgrund etwaiger negativer Auswirkungen der Impfstoffe versprechen. Richter Recarey forderte auch Informationen über die chemische Zusammensetzung der Impfstoffe.

Rechtsanwalt Dentone sagte, die Regierung habe es versäumt, die von ihm geforderten Verträge mit dem Pharma-Riesen Pfizer vorzulegen. Die Regierung hatte erklärt, dass eine Vertraulichkeitsklausel im Vertrag sie daran hindert, das Dokument weiterzugeben. Alvaro Delgado, Sekretär des Präsidialamtes, bezeichnete den Stopp der Impfungen als "Bedrohung für die öffentliche Gesundheit" und sagte auf einer Pressekonferenz:

"Wir sind davon überzeugt, dass es verrückt ist, die freiwillige Impfung auszusetzen, weil sie wissenschaftlich gut abgesichert ist."

Die Impfungen bei Kindern unter 13 Jahren waren freiwillig und die Regierung erklärte, sie werde gegen die Entscheidung Berufung einlegen. Die Impfungen für Menschen über 13 Jahren sollen fortgesetzt werden, so das uruguayische Gesundheitsministerium. Gesundheitsminister Daniel Salinas veröffentlichte nach dem Urteil einen offenen Brief, in dem er den Impfplan der Regierung nachdrücklich verteidigte und den Richter dafür kritisierte, dass er die Sicherheit der Impfstoffe in Frage gestellt hatte.

Die Aussetzung erfolgt laut Urteil des Verwaltungsgerichts, bis "alle Verträge für den Kauf dieser Impfstoffe vollständig veröffentlicht sind [...]", "die Zusammensetzung der zu impfenden Substanzen" mitgeteilt wird und "ein Text erstellt wird - der den Verantwortlichen für Minderjährige zur Verfügung gestellt wird - der vollständig und klar informiert". Anwalt Dentone antwortete während einer Pressekonferenz vor dem Gerichtsgebäude auf die Frage, ob es ein entscheidender Faktor war, dass die Verträge für den Kauf der Impfstoffe nicht vorgelegt wurden, mit "Ja". Darüber hinaus erklärte er, dass er die Punkte teilt, die nach Ansicht von Richter Recarey erfüllt werden müssen, um die Impfung von Kindern unter 13 Jahren wiederaufzunehmen.

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