Boot mit mehr als 800 Flüchtlingen aus Haiti strandet auf Kuba

Kuba hat die bislang größte Gruppe von Migranten aus dem benachbarten Land Haiti gerettet. Mehr als 800 Einwohner des Krisenstaates wollten offenbar in die USA erreichen, mussten jedoch ihre Route wegen schlechter Wetterverhältnisse ändern. Unter ihnen waren 70 Kinder.

Auf Kuba ist ein Boot mit 842 Migranten aus dem Krisenstaat Haiti eingetroffen. Der Zwischenfall ereignete sich am 24. Mai in der Gemeinde Caibarién im Norden der Provinz Villa Clara im zentralen Teil der Karibikinsel. Das überfüllte Boot wurde in der Nähe des bekannten Urlaubsortes Cayo Santa María entdeckt. Den kubanischen Behörden zufolge handelte es sich um die bislang größte Gruppe von Flüchtlingen aus dem Nachbarstaat. Offenbar war das Boot auf dem Weg in die USA. Wegen ungünstiger Wetterverhältnisse musste es aber seine Route ändern und die kubanische Küste ansteuern.

Miguel Ángel Fernández López, der Rotkreuz-Leiter der Provinz, sagte der Zeitung Granma, man habe die Migranten umgehend medizinisch versorgt und ihnen humanitäre Hilfe geleistet. Sie seien auf einem Campingplatz in der Ortschaft Sierra Morena in der Gemeinde Corralillo untergebracht worden.

Nach Angaben des Senders Radio Caibarién bestand die gerettete Gruppe aus 675 Männern, 97 Frauen, darunter zwei Schwangeren, 67 Kindern und drei Babys. Die Migranten wiesen Symptome von Sonnenstich und Dehydration auf. Einige hatten Atemwegs- und Magenbeschwerden. Alle waren außer Lebensgefahr. Ein Kind musste aber wegen einer Atemwegserkrankung ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Wie Granma berichtete, seien die kubanischen Behörden in Kontakt mit der haitianischen Regierung, um eine "sichere und freiwillige Rückkehr der Personen in ihre Heimat" zu gewährleisten. Dabei wurde hervorgehoben, dass Kuba seine internationalen humanitären Verpflichtungen gegenüber den Migranten erfülle.

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