Mindestens 22 Tote und mehr als 60 Verletzte bei Explosion in Luxushotel in Havanna

Bei einer Explosion im Hotel Saratoga in der kubanischen Hauptstadt Havanna sind nach Behördenangaben mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 64 erlitten Verletzungen. Präsident Miguel Díaz-Canel sprach von einem "bedauerlichen Unfall".

Eine starke Explosion hat am Freitagvormittag (Ortszeit) das Hotel Saratoga in der kubanischen Hauptstadt Havanna größtenteils zerstört. Durch die Explosion kamen mindestens 22 Menschen ums Leben. Unter ihnen waren eine Schwangere und ein Kind. Nach Behördenangaben gab es auch mindestens 64 Verletzte (50 Erwachsene und 14 Minderjährige), die zur Behandlung in Krankenhäuser eingeliefert wurden.

Staatspräsident Miguel Díaz-Canel traf zusammen mit Regierungschef Manuel Marrero Cruz und dem Parlamentsvorsitzenden Esteban Lazo am Ort des Geschehens ein, um sich ein Bild der Lage zu machen. Die Explosion bezeichnete er als einen "bedauerlichen Unfall":

"Es war keine Bombe, es war kein Attentat. Es ist ein bedauerlicher Unfall."

Die Ursache sei eine Gasexplosion gewesen, so der kubanische Staatschef. Díaz-Canel lobte auf Twitter ferner, viele junge Bewohner Havannas hätten sofort Blut für die Verletzten gespendet.

Die Zeitung der Kommunistischen Partei Kubas Granma berichtete unter Berufung auf einen Zeugen, im Moment der Explosion sei das Hotel mit Flüssiggas beliefert worden. Auf Bildern war zu sehen, wie ein Tankwagen aus den Trümmern geborgen wurde. Wegen der COVID-19-Pandemie war das bekannte Fünf-Sterne-Hotel, wenige Schritte vom Kapitol entfernt, seit etwa zwei Jahren geschlossen. Am 10. Mai sollte es wiedereröffnet werden.

Die unteren drei Etagen des fünfstöckigen, neoklassizistischen Gebäudes aus dem Jahr 1880 waren völlig verwüstet, wie auf Bildern zu sehen war. Nachbargebäude und mehrere Fahrzeuge wurden ebenfalls beschädigt, darunter offenbar eine Kirche und das Martí-Theater. Auch eine nahe gelegene Schule bekam nach Regierungsangaben Schäden ab und wurde evakuiert. Bewohner betroffener Häuser wurden demnach in Sicherheit gebracht.

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