Streik in peruanischer Provinz wegen steigender Lebenskosten – keine Züge nach Machu Picchu

In der peruanischen Provinz Cusco hat ein 48-stündiger Streik gegen steigende Preise für Lebensmittel und Treibstoff begonnen. Viele soziale Verbände blockieren mehrere Straßen. Auch die Zugfahrten zur berühmten Ruinenstadt Machu Picchu sind bis auf weiteres gestrichen.

Mehrere soziale Verbände haben in der peruanischen Provinz Cusco einen 48-stündigen Streik begonnen. Somit protestieren sie gegen steigende Lebenskosten im Andenland. Die Regierung von Präsident Pedro Castillo will mit den Demonstranten das Problem bei einem runden Tisch am 21. April besprechen.

Am Montagmorgen haben etwa 20 soziale Verbände und Organisationen mehrere Straßen in der Region um Cusco blockiert. Landwirte machten auf die steigenden Preise für Lebensmittel, Treibstoff und Dünger aufmerksam und forderten die Umsetzung einer von Präsident Castillo vorgeschlagenen Agrarreform, um die Produktion anzukurbeln. Die Behörden sprachen von insgesamt 18 Straßensperren. Betroffen waren die Verbindungen zwischen Cusco und den Regionen Arequipa, Apurímac, Lima, Puno und Madre de Dios.

Eine Gruppe von Protestierenden blockierte die Bahnverbindung mit Machu Picchu, der berühmten Ruinenstadt der Inka. Die Betreibergesellschaft Inca Rail gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Zugfahrten suspendiert seien, bis die Sicherheit der Bahnstrecke wiederhergestellt sei:  

"Wir hoffen, dass die Gleissperren bald wieder aufgehoben werden."

Das Ministerium für Außenhandel und Tourismus (MINCETUR) richtete spezielle sichere Transfers für Reisende von Cusco bis zum rund fünf Kilometer von der Stadt entfernten Velasco-Astete-Flughafen ein. In den ersten Stunden des Streiks wurden nach Angaben der Behörde rund 1.800 Touristen auf diese Weise befördert.

Der Vorsitzende des Ministerrats, Aníbal Torres, traf sich am Montag im Bestand einer Regierungskommission mit den Organisationen, die den Streik organisiert hatten, zusammen, um nach Auswegen aus der Situation zu suchen. Die Seiten vereinbarten spezialisierte technische Sitzungen, bei denen die verschiedenen Forderungen der Bevölkerung behandelt werden sollen. Es gebe viele Dinge, auf die man sich durch Verhandlungen im Rahmen dieser Sitzungen einigen könne, erklärte Torres. Für den 21. April wurde eine Arbeitsrunde vereinbart.

Mehr zum Thema - Machtkampf in Peru spitzt sich zu – FDP-Stiftung im Mittelpunkt