Neue Migrantenkarawane bricht von Mexiko in Richtung USA auf

In Mexiko hat sich eine neue Migrantenkarawane gebildet, die nun in Richtung USA unterwegs ist. Die Gruppe besteht bislang aus ungefähr 300 Menschen, die überwiegend aus Mittelamerika, Venezuela, Haiti und Kuba stammen. Das ist die vierte Karawane binnen einer Woche.

Trotz der Maßnahmen der mexikanischen Regierung ist am Samstag im südlichen Bundesstaat Chiapas eine weitere – binnen einer Woche bereits die vierte – Karawane von Migranten in Richtung US-Grenze aufgebrochen. Die Gruppe übernachtete in der Stadt Tapachula und machte sich dann weiter zu Fuß auf den Weg. Ursprünglich zählte die Gruppe ungefähr 300 Menschen. Zuvor hatten die mexikanische Nationalgarde und die Migrationsbehörde INM ein Großaufgebot gestartet, um die vorigen drei Migrationskarawane auf ihrem Weg nach Norden aufzulösen.

Die Gruppe besteht überwiegend aus Mittelamerikanern, aber auch Venezolanern, Kubanern und Haitianern. Es sind auch Kleinkinder dabei. Die Asylsuchenden werfen den örtlichen Behörden vor, ihnen keine Dokumente auszustellen, die ihnen einen legalen Aufenthalt in Mexiko erlauben würden. Aktivisten und UN-Experten, die den Zug mitverfolgen, werfen den Sicherheitsbehörden Gewalt gegen die Migranten vor. Einige Asylsuchende sollen verprügelt worden sein.

Nach Angaben der mexikanischen Regierung sind an der südlichen und an der nördlichen Grenze des Landes mehr als 27.000 Armeeangehörige disloziert, um Migranten aufzuhalten. Die Migrationsbehörde hat nach eigenen Angaben in der Zeitspanne vom 1. Januar bis zum 31. August 2021 über 147.000 illegale Migranten im Land gezählt. Das ist dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum.

Seit Monaten registrieren die US-Grenzer eine ansteigende Zahl von illegalen Einwanderungsversuchen. Die gemeinnützige Denkfabrik Washington Office on Latin America (WOLA) hat Anfang August sogar von mehr als 210.000 Vorfällen berichtet.

Einige Experten gehen von neuen Rekordzahlen im Verlaufe dieses Jahres aus und verbinden diese Entwicklung unter anderem mit der COVID-19-Pandemie, da viele Menschen in der Region, darunter auch Einwanderer, ihre Arbeit verloren haben.

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