Neue Regierung in Peru steht: Präsident Pedro Castillo vereidigt Minister für Wirtschaft und Justiz

Das Kabinett des neuen peruanischen Präsidenten Pedro Castillo ist komplett. Nun muss die Regierung dem Kongress innerhalb von 30 Tagen ihren Kurs vorlegen. Um genehmigt zu werden, muss das Kabinett mindestens 50 Prozent und eine Stimme der Abgeordneten erhalten.

Der neue peruanische Präsident Pedro Castillo hat nach Stunden der Ungewissheit das Kabinett komplettiert. Am späten Freitagabend wurden Pedro Francke und Aníbal Torres im Kongresszentrum in Lima auf den zuvor frei gebliebenen Posten als Wirtschaftsminister beziehungsweise als Justizminister vereidigt. Francke und Torres waren am Vortag der Vereidigung der übrigen Minister ferngeblieben.

Die Zeitung El Comercio berichtete unter Berufung auf Castillos Partei Perú Libre, der Ökonom Francke habe angesichts der Ernennung seines Parteikollegen Guido Bellido zum Regierungschef beschlossen, dem Kabinett nicht angehören zu wollen. Nach intensiven Verhandlungen, unter anderem mit Castillo, nahm Francke, der den neuen Präsidenten im Wahlkampf beraten hatte, das Amt dann doch an.

Francke betonte jedoch auf Twitter am Samstag, eine "klare Trennung" zwischen der Regierung und der Partei zu verteidigen, wobei er anerkenne, dass die Partei eine unverzichtbare politische Basis sei, solange es darum gehe, einen Konsens zu erreichen und die Demokratie zu stärken.

Überhaupt wird mit Spannung erwartet, wohin der Kurs des Andenlandes unter der Verwaltung des neuen linken Präsidenten Castillo führt. Seine marxistisch-leninistische Partei "Perú Libre" verfügt im Kongress allerdings über keine Mehrheit. Castillo muss Allianzen schmieden, um seine Agenda durchzusetzen.

Der Dorfschullehrer hatte sich in einer extrem knappen Stichwahl Anfang Juni gegen die Rechtspopulistin Keiko Fujimori durchgesetzt. Die Tochter des wegen Korruption und Menschenrechtsverletzungen inhaftierten ehemaligen Staatschefs Alberto Fujimori, der das südamerikanische Land von 1990 bis 2000 regiert hatte, legte daraufhin mehrere Beschwerden ein. Erst in der Vorwoche wurde Castillo offiziell zum Wahlsieger erklärt. Am Mittwoch wurde er als Präsident vereidigt.

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(dpa/rt)