Der salvadorianische Staatschef Nayib Bukele hat in einer Videobotschaft an die Teilnehmer der Konferenz Bitcoin 2021 in der US-Metropole Miami sein Vorhaben geäußert, die Kryptowährung zum legalen Zahlungsmittel im mittelamerikanischen Land zu machen. Der Politiker sagte am Samstag, er werde in der kommenden Woche einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Kongress einbringen.
"Kurzfristig wird das Arbeitsplätze schaffen und Tausende Menschen finanziell integrieren, die jetzt außerhalb der offiziellen Wirtschaft sind."
Jack Mallers, der Gründer der Zahlungsplattform Strike, teilte seinerseits mit, dass sein Unternehmen mit den salvadorianischen Behörden zusammenarbeite, um die Initiative in die Tat umzusetzen.
"Das Durchbrechende daran ist, dass Bitcoin sowohl der größte je geschaffene Reservewert als auch ein hervorragendes Währungsnetzwerk ist. Bitcoin zu haben gibt den Entwicklungsländern ein Mittel, ihre Wirtschaften vor möglichen Folgen der Inflation ihrer jeweiligen Währung zu schützen."
Mallers zufolge, der zugleich Chef des Zahlungsdienstleisters Zap ist, wäre El Salvador damit das erste Land der Welt mit Bitcoin als gesetzlichem Zahlungsmittel.
Bitcoin ist die bekannteste Digitalwährung. Sie wird nicht von einer Zentralbank kontrolliert, sondern durch ein dezentrales und enorm energieintensives Computerverfahren – das sogenannte Mining oder Schürfen – geschaffen. Die Kryptowährung gilt als Spekulationsobjekt und ist heftigen Kursschwankungen unterworfen.
Nach Angaben des Senders CNBC haben rund 70 Prozent der Salvadorianer weder ein Bankkonto noch eine Kreditkarte. Über 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts machen Geldüberweisungen aus, die Migranten aus dem Ausland nach Hause schicken. Präsident Bukele gibt sich gern als moderner und unkonventioneller Staatschef. Er ist in den sozialen Medien sehr präsent und erteilt Anweisungen an seine Minister gern per Twitter.
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