Der bolivianische Präsident Luis Arce hat bei einer Veranstaltung des staatlichen Lithium-Herstellers "Yacimientos de Litio Bolivianos" (YLB) in der Hauptstadt La Paz am Freitag (Ortszeit) erklärt, dass die Lithium-Industrie für das südamerikanische Binnenland vorrangig sei. Priorität habe nun die Förderung von Lithium zur industriellen Verwendung, deshalb habe man eine Strategie bis zum Jahr 2025 entworfen.
Der Politiker betonte dabei, dass Bolivien somit einen neuen Markstein in seiner Souveränität bei der Verwaltung von Naturressourcen setzen werde:
"Wie wir beim Thema Erdöl einen langen Weg der Nationalisierung und Verwaltung von Naturressourcen für den Vorteil der Bolivianer durchgemacht haben, so ist es heute notwendig, auch einen qualitativen Sprung bei der Verwaltung unseres Lithiums zu tun."
Der frühere Präsident Evo Morales hatte die Hebung des Alkalimetalls vor mehr als zehn Jahren bereits zur Chefsache erklärt. Er verhinderte dabei einen Vertrag mit einer ausländischen Firma, die lediglich am Verkauf des Rohstoffes interessiert war, und versuchte, dass Bolivien die Lithium-Produktion aus eigener Kraft stemmte. Dies führte dazu, dass Bolivien im Rahmen eines Pilotprojektes nur geringe Mengen förderte. Mit dem baden-württembergischen Unternehmen ACI Systems ging YLB einen Kooperationsvertrag ein, den Morales kurz vor seinem Rücktritt im Jahr 2019 kündigte.
Bolivien verfügt über eines der größten Lithium-Vorkommen und mit dem Salar de Uyuni über das größte geschlossene Lithium-Vorkommen der Welt. Das "weiße Gold" findet bei der Herstellung von Batterien Verwendung.
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(rt/dpa)