Mitten in der sich verschärfenden COVID-19-Pandemie hat Brasilien erstmals mehr als 4.000 SARS-CoV-2-testpositive Todesfälle an einem Tag registriert. Am Dienstag teilte das brasilianische Gesundheitsministerium mit, innerhalb von 24 Stunden seien 4.195 Patienten im Zusammenhang mit der Krankheit COVID-19 gestorben. Somit ist die Zahl der Corona-Toten seit dem Ausbruch der Pandemie in dem größten Land Südamerikas auf insgesamt fast 337.000 gestiegen. Darüber hinaus wurden am 6. April fast 87.000 Neuinfektionen gemeldet.
An den Tagen davor waren die Zahlen deutlich niedriger. Medienberichten zufolge wurden nun zahlreiche Todesfälle aus den Osterfeiertagen nachträglich gemeldet. Bislang hatten lediglich die USA über mehr als 4.000 Tote pro Tag berichtet.
In Brasilien ist die Pandemie rund ein Jahr nach dem Ausbruch weitgehend außer Kontrolle geraten. In vielen Teilen des Landes steht das Gesundheitswesen vor dem Zusammenbruch. Laut Medienberichten sind die Intensivstationen in fast allen Bundesstaaten des südamerikanischen Landes bis zu 90 Prozent ausgelastet. Es drohen Engpässe bei Sauerstoff und Medikamenten.
Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost. In seiner Rhetorik stellt er die Notwendigkeit, die Wirtschaft aufrechtzuerhalten, in den Vordergrund. Zuletzt hat der Politiker seinen Ton allerdings etwas abgemildert und angesichts der Kritik eines fehlenden Krisenmanagements sechs Minister ausgetauscht.
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(rt/dpa)