Nach dem Zusammenbruch des Gesundheitssystems in Manaus sind in der brasilianischen Amazonas-Metropole mehrere Lastwagen mit Sauerstoffzylindern aus dem benachbarten Venezuela angekommen. Wie das Nachrichtenportal Portal do Holanda am Dienstagabend (Ortszeit) berichtete, transportierte der Konvoi 107.000 Kubikmeter Sauerstoff. Dies entspricht den Angaben zufolge dem Bedarf von eineinhalb Tagen.
Die venezolanische Regierung hatte die Lieferung angekündigt, nachdem den Krankenhäusern in Manaus wegen der enormen Zunahme an COVID-19-Patienten der Sauerstoff ausgegangen war. Am Sonntagabend gab der venezolanische Präsident Nicolás Maduro bekannt, dass die Fracht bereits auf dem Weg nach Brasilien sei:
"Wir senden die notwendige humanitäre Hilfe nach Manaus. Wir haben den Menschen in Brasilien Solidarität entgegengebracht. Sie müssen wissen, dass wir bereit sind, sie nach besten Kräften zu unterstützen."
Die Lastwagen fuhren von der Stadt Puerto Ordaz ab, die etwa 1.500 Kilometer von Manaus entfernt in Venezuela liegt. Die Gesamtreisezeit betrug rund 30 Stunden. Obwohl die brasilianische Regierung des rechtsgerichteten Präsidenten Jair Bolsonaro den sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro nicht anerkennt, hatte Bolsonaro der Sauerstofflieferung dennoch zugestimmt. Der Gouverneur von Manaus Wilson Lima bedankte sich in den sozialen Medien bei dem Nachbarstaat für die Unterstützung.
Brasilien ist eines der am härtesten von der COVID-19-Pandemie betroffenen Länder. Bislang wurden in dem größten Land Lateinamerikas mehr als 8,3 Millionen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Mehr als 207.000 Patienten starben im Zusammenhang mit COVID-19. Manaus, die Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas, registrierte zuletzt die meisten Krankenhausaufenthalte im Zusammenhang mit COVID-19 seit April.
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(rt/dpa)