Venezuelas Präsident Maduro: Tests mit russischem Corona-Impfstoff Sputnik V haben begonnen

Der russische Corona-Impfstoff Sputnik V wird in Venezuela bereits getestet. Nach Angaben von Präsident Nicolás Maduro nehmen an den Tests 2.000 Freiwillige teil. Bald soll in dem südamerikanischen Land auch ein chinesisches Vakzin gegen den COVID-19-Erreger eintreffen.

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat am Mittwoch bekanntgegeben, dass die Tests des weltweit ersten registrierten russischen Impfstoffs gegen das neuartige Coronavirus bereits im Gange sind. Demnach nehmen an der klinischen Studie von Sputnik V 2.000 Freiwillige teil.

Außerdem teilte der Staatschef mit, dass demnächst auch mehrere tausend Dosen eines chinesischen Impfstoffkandidaten in dem südamerikanischen Land eintreffen werden. Man werde auch dieses Präparat an Freiwilligen testen. Die massenhafte Impfkampagne werde nach dem Abschluss der dritten Phase der klinischen Studie beginnen, wenn alle entsprechenden Protokolle der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (OPS) erfüllt seien. Maduro schätzte, dies könnte schon im ersten Halbjahr 2021 geschehen:

Ich denke, es kann im April soweit sein. Einige Leute haben mir gesagt, es kann auch früher soweit sein. Wenn dem so ist, ist es noch besser.

Der Präsident teilte darüber hinaus mit, dass medizinisches Personal, Lehrkräfte und ältere Menschen als erste geimpft werden sollten.

In der vorigen Woche hatte Gesundheitsminister Carlos Alvarado bekanntgegeben, dass die Freiwilligen mittels einer Webseite ausgewählt würden. Im Anschluss daran müssten sie eine medizinische Untersuchung absolvieren. Wie auch in Russland wurde der Freiwilligenkreis auf Menschen ab 18 Jahren ohne Tattoos an den Armen, ohne Atemwegserkrankungen und schlechte Angewohnheiten beschränkt.

Die dritte Phase der klinischen Studie wird 180 Tage dauern. Bis Mittwoch hat es in Venezuela mehr als 85.000 nachgewiesene Corona-Fälle gegeben. Im Zusammenhang mit der Krankheit COVID-19 starben 714 Menschen. Die tatsächlichen Zahlen dürften wegen mangelnder Tests jedoch weit höher liegen.

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