Peruanisches Parlament stimmt für Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Martín Vizcarra

Das peruanische Parlament hat einem Antrag auf Amtsenthebung von Präsident Martín Vizcarra wegen "moralischer Unfähigkeit" zugestimmt. Er muss nun am Freitag bei einer Sitzung seine Unschuld nachweisen. Vizcarra spricht von einem "Komplott gegen die Demokratie".

Der Kongress der Republik Peru hat für einen Antrag auf Amtsenthebung von Präsident Martín Vizcarra wegen "moralischer Unfähigkeit" votiert. Dafür stimmten 65 Abgeordnete, 36 waren dagegen, 24 enthielten sich.

Der Staatschef muss nun am Freitag, dem 18. September, bei einer Sitzung des Einkammerparlaments erscheinen und seine Unschuld nachweisen. Für eine Amtsenthebung des Politikers sind mindestens 87 Stimmen erforderlich.

Vizcarra wird beschuldigt, seine Berater in einer parlamentarischen Untersuchung zum Lügen aufgefordert zu haben. In dem Fall geht es um einen umstrittenen Vertrag mit einem Sänger im Wert von 50.000 Dollar.

Der Präsident sprach von einem "Komplott gegen die Demokratie". Vizcarra hatte erst Mitte Juli den Premierminister und mehrere andere Minister ausgetauscht, nachdem die hohen Coronavirus-Zahlen des Landes und die Wirtschaftskrise seine Popularität geschmälert hatten. Das Bruttoinlandsprodukt Perus schrumpfte im zweiten Quartal um 30 Prozent. Zuvor hatte Vizcarra für April 2021 zu Präsidenten- und Parlamentswahlen aufgerufen. (dpa)

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