Nichts sagt mehr darüber aus, dass Sie eine international anerkannte Regierung vertreten, als Leuten, die Sie auf Twitter verspotten, zu erzählen, dass das FBI hinter ihnen her ist und dass ein "Preis" auf ihre Köpfe ausgesetzt ist. Fragen Sie einfach den "Botschafter" von Juan Guaidó in Großbritannien.
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Am vergangenen Freitag wurde auf dem persönlichen Twitter-Kanal der venezolanischen Geschäftsfrau Vanessa Neumann, die als Vertreterin des selbst ernannten "Interimspräsidenten" Juan Guaidó in Großbritannien fungiert, ein Aufruf zum Tod des demokratisch gewählten venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro veröffentlicht.
Die mittlerweile gelöschte ursprüngliche Twitter-Meldung auf Spanisch ist offensichtlich kaum einem diplomatischen Gesandten angemessen. Das Guaidó-Team rund um die "Botschafterin" behauptet, sie sei das Ergebnis eines Hackerangriffs gewesen. Das wiederum lieferte denjenigen, die Guaidó und seinem Versuch, das venezolanische Volk zu vertreten, skeptisch gegenüberstehen, frisches Futter. Zu diesen Leuten gehörten auch die Journalisten John McEvoy, Camila Escalante und Pablo Navarrete, die die "Botschafterin" anriefen oder ihr die Hacking-Ausrede nicht ganz abnahmen.
Neumann schlug am Sonntag gegen ihre Kritiker zurück. Über den Twitter-Kanal ihrer Beratungsfirma Asymmetrica verbreitete sie, die Journalisten stünden im Fadenkreuz des FBI und es sei ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt.
Dies mag wie eine Überreaktion eines dünnhäutigen Mitglieds einer fehlgeschlagenen Regime-Change-Operation erscheinen. Doch Neumann hat eine Erklärung dafür, warum das FBI hinter Leuten her sein sollte, die sie online verspotten.
Die Journalisten sind Mitglieder eines "transnationalen kriminellen Netzwerks" – des Maduro-"Regimes" –, das für den Hack verantwortlich ist, so Neumann. Und Teil dieser Verschwörung zu sein, macht sie für deren Verbrechen mit verantwortlich.
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Die USA klagten Maduro und seine Verbündeten im März wegen "Narko-Terrorismus" an und boten millionenschwere Kopfgelder für deren Ergreifung an.
Die Vorwürfe von Neumann "sind gleichzeitig ernst und lächerlich", sagte McEvoy gegenüber MintPress.
Dies ist für niemanden, geschweige denn für einen 'Diplomaten', ein angemessenes Verhalten", sagte er und fügte hinzu, dass das Außen- und Commonwealth-Amt nun "seine Anerkennung ihrer Person" im Vereinigten Königreich "ernsthaft überdenken sollte".
Die "Botschafterin" Guaidós könnte andere Gründe haben, unzufrieden mit den Menschen zu sein, denen sie mit der US-Gesetzgebung gedroht hat. Zum Beispiel schrieb McEvoy im Mai eine Enthüllung, in der er ausführlich darlegte, wie die britische Regierung Guaidós Operation unterstützt und geplant hat, sich am "Wiederaufbau" Venezuelas zum Nutzen britischer Firmen zu beteiligen, nachdem er tatsächlich die Macht übernommen hatte.
Der "Interimspräsident" hat zwar die Unterstützung Washingtons und einiger seiner Verbündeten. Doch seine zahlreichen Versuche, die Macht in Venezuela zu ergreifen, sind spektakulär gescheitert. Immerhin hatte er auch einige Erfolge, wie die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs Großbritanniens in der vergangenen Woche, seinen Anspruch venezolanisches Gold im Wert von zwei Milliarden US-Dollar anzuerkennen, das zur sicheren Verwahrung in der Bank von England untergebracht ist.
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