Dass zwei europäische Firmen im Jahr 2018 von einem US-amerikanischen Unternehmen aufgekauft wurden, wird Kuba nun während der Corona-Pandemie zum "Verhängnis". Konkret handelt es sich dabei um die Firmen Acutronic und Imtmedical, die seinerzeit von dem US-amerikanischen Unternehmen Vyaire Medical mit Hauptsitz in Chicago übernommen wurden.
Acutronic hat Niederlassungen in der Schweiz und Deutschland. Imtmedical ist ausschließlich in der Schweiz ansässig. Die neuen Hausherren aus Chicago sorgen nun dafür, dass sowohl Kuba als auch Venezuela nicht mehr beliefert werden. In einer Erklärung des kubanischen Außenministeriums vom 12. April heißt es:
Kuba wird nicht in der Lage sein, Beatmungsgeräte bei mehreren seiner üblichen Lieferanten zu erwerben, da zwei Hersteller dieser medizinischen Geräte von einem US-Unternehmen übernommen wurden. Diese Geräte sind Schlüsselelemente bei der Behandlung schwer erkrankter COVID-19-Patienten.
Havanna warf den USA vor, "Verachtung für das Leben und Hass auf das kubanische Volk" zu demonstrieren. Es handle sich um eine "weitere Wendung dieser völkermörderischen, unmenschlichen Politik" durch die USA.
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, rief kürzlich dazu auf, die Sanktionen gegen Kuba "unter Quarantäne" zu stellen, da aufgrund der globalen COVID-19-Pandemie "Tausende von Leben auf dem Spiel stehen". Doch stattdessen erhöhten die USA den Druck auf eine Reihe von Ländern erneut – darunter neben Kuba auch Venezuela, der Iran und Nicaragua.
Am Montag riefen Organisationen wie die Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten, die Organisation Amerikanischer Staaten, die WHO, die Panamerikanische Gesundheitsorganisation und das Forum von São Paulo in einem Schreiben an die Vereinten Nationen dazu auf, die Sanktionen gegen Kuba aufzuheben.