Nachdem die Regierung Tansanias Bergbauunternehmen zum Bau von Schmelzwerken und Raffinerien eingeladen hatte, sollen laut dem Mineralienminister des Landes, Doto Biteko, 37 chinesische Unternehmen ihr Interesse bekundet haben. Er sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters:
Nach sorgfältiger Prüfung der finanziellen Kapazitäten und der Geschichte dieser Unternehmen haben wir Lizenzen für den Bau von zwei Goldraffinerien und einer Schmelzanlage erteilt.
Wir werden auch bald zwei Unternehmen spezielle Minenlizenzen für den Bau von Großminen erteilen, deren Einzelinvestitionen über 100 Millionen US-Dollar liegen.
Der Minister teilte mit, dass seine Regierung seit März 28 Mineralhandelszentren eingerichtet habe, um den Umsatz kleinerer Minen zu verbessern. Biteko sagte:
Gold im Wert von insgesamt 136,7 Milliarden tansanischen Schillingen (ungefähr 60 Millionen US-Dollar) wurde seit März über die neuen Mineralienzentren gehandelt. Außerdem erhob die Regierung 7,7 Milliarden Schillinge (ungefähr 3,3 Millionen US-Dollar) durch Lizenz- und Räumungsgebühren.
Tansania ist nach Südafrika, Ghana und Mali der größte Goldproduzent Afrikas. Kleinere Minen in Tansania produzieren jährlich rund 20 Tonnen Gold, doch 90 Prozent des Goldes wird illegal exportiert, so ein parlamentarischer Bericht.
Der Präsident des Landes, John Magufuli, wies darauf hin, dass die Einnahmen aus dem Bergbau in den letzten zwei Jahren zugenommen hätten, nachdem seine Regierung die Kontrollen verschärft habe. Er erklärte:
Die afrikanischen Länder profitierten von ihrem Reichtum an natürlichen Ressourcen, einschließlich Mineralien, nicht. Unsere Mineralien wurden durch Schmuggel oder durch ausbeuterische Minenverträge gestohlen.
Goldexporte sind eine wichtige Devisenquelle für Tansania. Laut den Daten der Zentralbank des Landes exportierte Tansania im vergangenen Jahr Gold im Wert von 1,549 Milliarden US-Dollar gegenüber 1,541 Milliarden Dollar im Jahr 2017.
Im Geschäftsjahr 2017/2018 wurden rund 301 Milliarden Schillinge (ungefähr 130 Millionen US-Dollar) an Bergbaueinnahmen registriert. Diese Zahl stieg 2018/2019 auf 310 Milliarden Schillinge (ungefähr 134 Millionen US-Dollar) an. Die tansanische Regierung plant, für das Geschäftsjahr 2019/2020 bis zu 470 Milliarden Schillinge (ungefähr 204 Millionen US-Dollar) einzunehmen.
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