Drama in Burkina Faso: Frankreich ehrt tote Elite-Soldaten - Unverständnis für Abenteuer-Touristen

Bei der Befreiung von Geiseln in Burkina Faso starben zwei französische Spezialkräfte. Die Touristen hatten sich in gefährliches Gebiet begeben. Vielen Franzosen fehlt das Verständnis für die Befreiungsaktion von Touristen, die bewusst ihr Leben riskieren.

Am Dienstag wurde den Spezialkräften Cédric de Pierrepont (33) und Alain Bertoncello (28) durch den französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris die letzte Ehre erwiesen. Sie starben in Burkina Faso bei der Befreiung von vier Geiseln, darunter die französischen Staatsbürger Patrick Picque und Laurent Lassimouillas. Diese wurden am 1. Mai auf einer Safari in einem Naturreservat in Benin nahe der Grenze zu Burkina Faso als Geiseln genommen.

Unter den Geiseln befanden sich zudem eine US-Bürgerin und eine Südkoreanerin. Auch diese wurden von den französischen Sondereinsatzkräften befreit. Die Zeit für die Befreiung der Geiseln habe nach Angaben der französischen Regierung gedrängt, denn die Geiselnehmer wollten die Entführten an islamistische Gruppen in Mali übergeben, die in Verbindung mit dem IS und Al-Qaida stünden. 

In Frankreich beklagt man die beiden Opfer und hat wenig Verständnis für die beiden Männer, die sich auf ihrer Reise wissentlich in Gefahr begeben haben.

Laut dem französischen Außenminister Jean-Yves Le Drian hatten sich die Touristen in eine rote "No-Go-Zone" begeben. Das französische Außenministerium rät vom Besuch dieses Gebiets ab. Lassimouillas gab zu, dass er und sein Gefährte sich selbst in Gefahr gebracht hätten. In einer Erklärung sprachen sie den Opfern und deren Angehörigen ihr Beileid aus. 

Bei der Rückkehr der befreiten Touristen nahm Macron diese auf einem Militärflughafen in Empfang. Die französische Politikerin Marine Le Pen kritisierte den Präsidenten dafür: 

Der Präsident hätte sie nicht begrüßen sollen, fast, als seien sie Helden.

Auch der Bürgermeister von Toulon, wo die Einheit der Opfer stationiert ist, kritisierte den Auftritt Macrons. Den Soldaten gebühre die Ehre, denn diese seien die Helden, die bei der Befreiung der "törichten Touristen" gestorben sind. Die Route der Trauerprozession führte am Dienstag über die Brücke Pont Alexandre III in Paris.