Die somalische militante Gruppe al-Shabaab übernahm die Verantwortung für den Angriff auf den Fünf-Sterne-Hotel- und Geschäftskomplex DusitD2 in Nairobi am Dienstag. Der Ort wurde mit Granaten angegriffen, bevor ein Selbstmordattentäter die Lobby betrat und sich in die Luft sprengte. Die Bewaffneten, die das Luxus-Hotel fast 20 Stunden lang besetzten, töteten insgesamt mindestens 21 Menschen, darunter den 40-jährigen US-amerikanischen Geschäftsführer einer Beratungsfirma Jason Spindler, der die Anschläge vom 11. September 2001 in New York überlebt hatte.
Spezialeinheiten setzten die al-Shabaab-Kämpfer fest. Der kenianische Präsident Uhuru Kenyatta sagte am Mittwochnachmittag, dass alle Terroristen schließlich "eliminiert" wurden.
In einer Erklärung, die am Mittwoch veröffentlicht und von Reuters berichtet wurde, behaupteten die Terroristen, dass es die "sinnlose" Entscheidung von Donald Trump war, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen, die die Operation ausgelöst hat.
Die Erklärung könnte al-Shabaabs opportunistischer Versuch sein, den Mord an Zivilisten mit der Palästina-Frage zu rechtfertigen, bemerkte Rita Katz von der SITE Intelligence Group, die weltweit dschihadistische Gruppen überwacht. Die Behauptung scheint durch ein Bild gestützt zu werden, das mindestens einen Angreifer mit einem roten Stirnband mit der Aufschrift "auf dem Weg nach al-Quds [Jerusalem]" zeigt.
In der Vergangenheit haben islamistische Terroristen mehrere ähnliche Angriffe in Kenia durchgeführt. 2013 starben bei einem Angriff auf das Westgate-Shoppingzentrum 67 Menschen. 2015 töteten Terroristen bei einem Angriff auf die Universität in Garissa 148 Menschen. Die Angriffe von al-Shabaab konzentrieren sich auf Kenia, seit 2011 kenianische Friedenstruppen nach Somalia entsandt wurden, um die Terrorgruppe zu bekämpfen.
Der Sturm auf DusitD2 ereignete sich einen Tag, nachdem ein kenianisches Gericht erklärt hatte, dass drei der mutmaßlichen Angreifer auf das Einkaufszentrum 2013 angeklagt werden.
Die Entscheidung von Präsident Trump im vergangenen Mai, die US-Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, war eine symbolische Entscheidung, die viele Menschen in der gesamten muslimischen Welt erzürnt hat. Jerusalem ist die Heimat der al-Aqsa-Moschee, der drittheiligsten Stätte des Islam und ein Brennpunkt für arabisch-jüdische Spannungen im Nahen Osten.
Die israelische Botschaft in Kenia verurteilte den Anschlag vom Dienstag, den sie "einen weiteren Angriff auf unschuldige Menschen, die ihre Besorgungen erledigen" nannte. Die Botschaft bekräftigte, dass beide Länder "weiterhin gemeinsam den Terror bekämpfen" werden.