Omri van Zyl, Vorsitzender des Landwirtschaftsverbandes Agri SA, der hauptsächlich weiße Bauern vertritt, erklärte: "Die Stimmung unter unseren Mitgliedern ist sehr ernst. Sie sind wegen des Fehlens einer offensichtlichen Strategie der Regierung verwirrt, und viele sind in Panik. So viele Farmen stehen zum Verkauf, mehr als je zuvor, aber niemand kauft sie."
Investoren in Südafrika befürchten, dass die Wirtschaft so schrumpfen könnte wie in Simbabwe unter Präsident Robert Mugabe, der ebenfalls Land von Weißen enteignet hat. Seitdem hat sich die Wirtschaft des Landes nicht mehr erholt, die Inflationsrate erreichte an der Spitze der Krise nach einigen Schätzungen 89,7 Trilliarden Prozent.
"Die Märkte reagieren empfindlich auf alles, was als 'Zimbabwe-fication' an der Landreform-Front wahrgenommen wird", sagte Henrik Gullberg, ein leitender Analyst bei Nomura, gegenüber Bloomberg.
Letzte Woche hat der Vorsitzende der südafrikanischen Regierungspartei ANC, Gwede Mantashe, die Panik der betroffenen Bauern mit der Ankündigung bevorstehender Beschlagnahmungen angeheizt. "Man sollte nicht mehr als 12.000 Hektar Land besitzen und deshalb, wenn man mehr besitzt, sollte es ohne Entschädigung genommen werden", sagte Mantashe gegenüber News24. Die in Südafrika umstrittene burische Minderheitenrechtsgruppe AfriForum warnte vor einer "Katastrophe".
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Die südafrikanische Regierung gibt an, dass sie die dringende Landfrage lösen will, die einen wichtigen Streitpunkt in Südafrika darstellt. In Südafrika leben etwa 79 Prozent Schwarze, 9,6 Prozent Weiße, 8,9 Prozent Couloreds und 2,5 Prozent Asiaten. Die Verteilung des Landbesitzes entspricht dem keineswegs. Das private Land Südafrikas gehört zu 72 Prozent der weißen Minderheit. Die derzeitige Regierung will das Land nun zugunsten der schwarze Bevölkerung des Landes umverteilen.