Bewaffnete überfallen Schule in Nigeria – Tote und Geiseln

Am Montagmorgen stürmte eine bewaffnete Bande eine Schule im Bundesstaat Kebbi, schoss um sich und floh nach Angaben der Polizei mit 25 verschleppten Mädchen. In Nigeria finden immer wieder derartige Massenentführungen statt, um Lösegeld zu erpressen.

Im Nordwesten Nigerias haben Bewaffnete ein Internat angegriffen, den stellvertretenden Direktor getötet und eine Reihe von Schülerinnen entführt, erklärten die Behörden.

Die bewaffneten Banditen, die "moderne Waffen" trugen, stürmten die staatliche weiterführende Mädchenschule im Dorf Maga (Bundesstaat Kebbi) am Montagmorgen, wobei sie "gelegentliche Schüsse abgaben", so die nigerianische Polizei (NPF) in einer Erklärung.

Weiter schrieb die NPF, ihre taktischen Einheiten, die zur Schule geschickt wurden, hätten die Angreifer in einen Schusswechsel verwickelt, aber die Banditen hätten bereits den Zaun der Schule überwunden, 25 Schülerinnen aus dem Gebäude entführt und wären mit ihnen an ein unbekanntes Ziel geflohen.

In der Erklärung fügte die Polizei hinzu: "Hassan Makuku wurde erschossen, während Ali Shehu an seiner rechten Hand verwundet wurde."

Die örtlichen Medien identifizierten Makuku als den stellvertretenden Direktor. Ein Lehrer der Schule bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters gegenüber auch, dieser sei erschossen worden, als der sich den Angreifern widersetzte, und ein Sicherheitsmann sei verletzt worden.

Nigeria leidet schon lange unter Entführungen, die von kriminellen Banden und terroristischen Gruppen in dem westafrikanischen Land durchgeführt werden. Die Gruppen halten ihre Opfer oft über lange Zeit hinweg gefangen und fordern Lösegeld für ihre Freilassung. 2014 erhielt das Thema globale Aufmerksamkeit, als die Terrormiliz Boko Haram hunderte Schülerinnen aus dem Dorf Chibok im Bundesstaat Borno entführte.

Diesen August wurden mindestens 45 Frauen und Kinder entführt, als Bewaffnete fünf Dörfer im Bundesstaat Zamfara überfielen. Einige Tage zuvor hatten Bewaffnete auf Motorrädern in Sabongarin Damri elf Menschen getötet und 70 weitere entführt.

Im März 2024 entführten Bewaffnete über 130 Kinder und Mitarbeiter aus einer Schule im Bundesstaat Kaduna, einer der größten Vorfälle der letzten Jahre. Die Armee rettete sie einige Tage später.

Am Montag sagte Nafiu Abubakar Kotarkoshi, Sprecher des Polizeikommandos im Staat Kebbi, es werde ein gemeinsames Team aus taktischen Polizeieinheiten, Militär und freiwilligen Wachen eingesetzt, um die Entführer des letzten Vorfalls zu verfolgen.

"Sie kämmen derzeit die Routen der Banditen und den nahegelegenen Wald durch, mit dem Ziel, die entführten Schüler zu retten und hoffentlich die Schuldigen dieses heimtückischen Überfalls festzunehmen", sagte er.

Mehr zum Thema – Nigeria: Dutzende Geiseln gerettet